20 Nov |
Speyhechel-Federn für Pattegrisen &Co.Allgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Wer suchet, der findet. Oder auch: Glück gehabt.
Wer heute nach Speyfedern für seine Spey-Lachsfliegen oder Shrimpflies sucht, findet oft nicht mehr die geeigneten Federn. Sei es, weil der Handel nur noch in geringer Zahl Spey-Hahnen- und Hennenbälge anbietet, und dazu noch astronomisch teuer, oder einzelne, lose Federn nicht angeboten werden (höchstens bei Ebay , wie z.Zt. mal wieder). Die angebotenen Gänsefedern sind mir für die Pattegrisen etwas zu steif bzw. fein genug und zu lang, Reiherfedern sind ebenfallst meist lang und auch nur selten zu bekommen, weil heute geschützt. Was also tun in diesem Dilemma?
Neben etwas innovativen Ideen, ich sag nur Lana-Grossa-Wolle, (siehe auch Artikel vom 17.Dezember 2009) hilft der Besuch im Tierpark oder beim Fasanenzüchter. Ich hatte nun das Glück, einen ‚Weißen Ohrfasan‘ vom Züchter zu bekommen. Diese Federn sind den Federn der Hühnerzüchtung von Thomas Whiting sehr ähnlich, was die Feinheit der Hechelfiebern angeht. Wenn also mal beim Fasanenzüchter ein Tier stirbt, es ist übrigens egal, ob Hahn oder Henne, hier haben beide Geschlechter das nahezu gleiche Federkleid, dann zugreifen. Es sind wunderschöne und besonders große Tiere, eine Freude, ihnen in einer großen mit Bäumen bestandenen Voliere zuzuschauen. Man kennt noch eine andere Art, die ebenso für den Fliegenbinder interessant ist, den „Blauen Ohrfasan„, der übrigens etwas häufger in der Voliere gehalten wird.
Die weißen Federn sind natürlich gedadezu prädestiniert zum Färben, und wer über etwas Erfahrung verfügt, kann sich seine Salmon-Farbe für die Original-Pattegrisen selber einfärben. Und wer die diversen Berichte von Morten Öland zu seiner Shrimpfly gelesen hat, wird wissen, dass gerade die Farbe weiß im Winter ein Erfolgsgarant sein kann.
Gut Zwirn,
Spezi
P.S. Im Herbst und Winter sind allerorten Ausstellungen der Fasanen- und Hühnerzüchter zu finden. Hinfahren und Kontakte knüpfen. Gestorben wird leider immer! Und das ist zu schade für die „Tonne“.
17 Nov |
Whiting Midge-Size Grizzly Saddle rechtzeitig zur Bindesaison!Allgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Wieder neu im Handel: Whiting-Sättel in Midge Size.
Da sich diese sehr schmalen dünnen Federn wohl nicht für Hairextensions eignen, sind diese nun wieder erhältlich. Vorerst, bis sie wieder vergriffen sind.
Lange habe ich darauf gewartet, einen neuen Grizzly-Sattel in Midge-Size zu bekommen.
Er war zwar nicht gerade preiswert, aber wer kleine Fliegen, also Mücken (Midges) in Hakengröße 20 -22 und kleiner binden möchte, kommt an diesen Sätteln nicht vorbei. OK, ein guter Skalp hat auch viele schöne kleine Federchen, aber das ist nicht hiermit zu vergleichen:
Auch gut zum Einbinden in Hechtstreamer und Intruder-Flies, aber eigentlich viel zu schade dafür.
Bekommen habe ich ihn in England bei Phil Holding von der Fly Tying-Boutique, zu finden unter :
Hier könnt ihr alles nachlesen. Erhältlich in allen wichtigen Naturfarben, auch als halber Sattel. Er liefert sehr schnell, tadeloser Service.
Lets tie together,
gut Zwirn and ‚have Fun‘
Spezi
3 Nov |
PIKE ON FLY. Vom ersten Herbstfischen auf Hecht & Co.Allgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Mal wieder an der Weser.
Nun ist es schon seit einigen Wochen Herbst und die ersten bunten Blätter fallen bereits aufs Wasser. Leider habe ich erst jetzt die Zeit gefunden, den Raubfischen nach zu stellen, bevor mich der Winterkoller und Bindeblues voll erfasst. Es ist zuerst immer wieder gewöhnungsbedürftig, die schweren Hechtbunnys und andere Großstreamer zu werfen, also immer schön die Streckpausen einhalten, passend beschleunigen und notfalls mit größerer Schlaufe werfen. Und nach einigen Würfen gelingt es immer besser und das noch hohe Ufergras und -Gestrüb wird überworfen beim Vorschwung. OK, ab und zu ein kleines „Pardon“, Haken lösen und weiter geht’s.
Der Wasserstand ist jetzt sehr niedrig, klares Wasser und die herbstliche Landschaft machen das Fischen zur Freude, den Streamer im Wasser zu beobachten und mit jedem neuen Zug auf den ersehnten Biss zu hoffen, lässt einen fiebern. Die Buhnen sind nun voll begehbar und die Strömung am Buhnenkopf verführt vielleicht auch einen Rapfen zum Zupacken. Aber ich bleibe an allen 3 Tagen „Schneider“, aber das ist für mich kein Problem. Nur einmal hielt ein dunkler Schatten als Nachläufer in der Buhne die Spannung weiterhin offen und man war wieder voll konzentriert.
Spät an einem Nachmittag hatte ein Uhu (Bubo bubo) im nahen alten Steinbruch oberhalb der Abbruchkante seinen Revierplatz eingenommen. Sein kurzes tiefes und dumpfes U-hu schallte über die Weser und wird mir mit wohligem Schauer in Erinnerung bleiben. Ein tolles Naturschauspiel, absolut nicht alltäglich (leider nur akustisch). Ich habe es als Ton aufgenommen per Kamera-Video mit Bildern vom Steinbruch.
Vielleicht wird mir demnächst das Fangglück wieder hold sein und ich kann ein schönes Bild von meinem ersten Herbsthecht einstellen. Ich will am Wochenende wieder los.
ALLES GUT? DENKSTE !
Nein, ich habe mich nicht wie im letzten Herbst wieder im Acker festgefahren und mußte mich rausbuddeln, auch ins Wasser bin ich nicht wie vor 3 Jahren kopfüber gefallen, nein.
Ich habe es fertiggebracht, meine Selbstgebaute 9 ft. #6 zu zerlegen, voll geschrottet in nun 6 anstelle von 4 Teilen. Zwei Brüche, einmal im Handteil oben und einmal im ersten Einsteckteil, alles zerbarst mit lautem Knall. Das mußt du mal hören, echt krass. Gänsehaut pur mit Wutausbruch und Selbstverwünschungen aller Art. Nur wie es passiert ist, bleibt mein Geheimniss, dieses Mal, man muß ja auch etwas für sich behalten können. 🙂
Gut Holz, und ‚ Have Fun‘.
FLIEGENFISCHEN ist mehr als nur Fische fangen.
Spezi
14 Okt |
Fly & Tie – Schwedens neues Fliegenfischer-Magazin!Allgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Ich komme gerade aus Stockholm, aus einer wirklich sehr schönen Stadt. Hier kannst du direkt in der Stadt Hechte, Barsche und Meerforellen fangen, und das alles kostenlos. Denn das Fischen ist in der Stadt selbst frei und die Stadtfläche besteht zu über 30 % aus Wasser in Trinkwasserqualität. Aber warum ich das alles erzähle ist nicht der eigentliche Grund dieses Artikels.
Im Zeitschriftenladen mit allen nationalen und internationalen Magazinen hatte ich mich mit 2 schwedischen und 2 englisch/amerikanischen Magazinen eingedeckt, als mir ein Bekannter einen Tip gab. Es wird bald noch ein weiteres schwedisches Fliegenfischer-Magazin geben, aber das kennt ihr schon. Es ist Fly &tie. Dann gibt es dieses Heft 3-sprachig, also hier nur schwedisch. Schaut doch mal ins Internet, da gibt’s alles nachzulesen.
Hier der Link dazu:
Einfach nur Fly & Tie unter ’suchen‘ eingeben, dann kommt ihr zum Hinweis. Die erste Ausgabe erscheint am 6. Dezember und wird sechsmal pro Jahr erscheinen.
Johan Klingberg hat ja bereits in Fly & tie seine Artikel veröffentlicht, übrigens ein sehr netter Kerl. Ich traf ihn letztes Jahr auf der Fly-Fair in Holland. Und viele kennen ihn evtl. von seiner DVD „Mayfly-madness. Übrigens hat er gerade eine neue DVD mit Roman Moser gedreht über das Streamerfischen. Ist wohl bald im Handel.
Aber warum jetzt Fly&tie in Schwedisch? Die haben doch bereits 3 Magazine, gibt das der Markt her? Bestimmt jeder Zweite spricht und schreibt sehr gut englisch, warum holt sich der Verlag den Wettbewerbt ins Haus? Wir werden sehen.
Have Fun.
Spezi
8 Aug |
Feather-Extensions: Fliegenbinder und Fliegenfischer vor dem Notstand? Wo sind die schönen langen Hechelfedern?Allgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Sind gute Whiting-Sättel in den USA nicht mehr zu bekommen zu normalen Preisen? Unmöglich?
Lest selbst von diesem Goldrausch unserer Tage!
Seit etwa März dieses Jahres bekomme ich nun keine Werbemails meines Hechel- und Sattelbalglieferanten aus den USA mehr, die sich auf neue eingestellte Feder-Ware beziehen.
Er kauft wohl nichts Neues mehr, ist sicher pleite, war mein erster Gedanke, aber auf Nachfrage teilte er mir damals mit, dass es momentan kaum neue Whiting-Sättel, und hier besonders die Grizzly-Sättel, mehr im Handel gäbe. Warum nur? Hatte Thomas Whiting seine Zucht aufgegeben, war die Vogelgrippe oder eine Seuche über seiner Hatchery ausgebrochen oder was war los? Dann nach einigem recherchieren kam die Erklärung.
Ein neur Trend war ausgebrochen, ausgehend vom Norden der USA. Nahezu alle langen Federn und Sattelbälge von Whiting, Miner, Metz und anderen wurden anderweitig verwendet als zum Fliegenbinden und der gesamte Markt in den Fliegenfischerläden wurde aufgekauft. Von wem? Eine Industrie-Einkäuferin kaufte die gesammte Wand mit Bälgen in einem großen Shop für 10.000.- Dollar mit einem Schlag. Das Geschäft der Saison für beide, Händler und Einkäufer.
Die Industrie für Haarschmuck hatte einen neuen Trend erfunden und die Federn wurden nun zum oftmals zehnfachen Preis verkauft. Als sog. „Feather-Extensions“, „Feather-Heads“ oder auch „Hair-Cocktails“ wird nun dieser Hahnenfeder-Haarschmuck verkauft. Diese Strähnchen aus bis zu 40 cm langen Hechelfedern mit Schmuckrumpffedern oder Lederstreifchen garniert werden ins Haar gesteckt, geklippst oder geflochen, es gibt sie mehrfarbig oder naturfarben, eben so wie die Sattelbälge uns bekannt sind. Helle Farben werden, abgestimmt auf Blondienen, bevorzugt und sind entsprechend teuer. Ein Extensions aus Federn kann bis zu 50.- Dollar kosten, bestehend aus ca. 12-18 Federn und Beiwerk. Und ein guter Silber-Sattel für die Herstellung kostet dann schon mal bis zu 600.- Dollar, 200-300.- Dollar ist völlig normal. Welcher Fliegenbinder ist bereit, dass zu berappen?
Und Thomas Whiting verkauft an den, der am meisten zahlt. Der Markt, und hiermit die Nachfrage, bestimmt den Preis.
Angeblich hat ein deutscher Textilhändler für die nächsten 1-2 Jahre alles für Europa bestimmte eingekauft. Ich mags nicht glauben, aber wollen wir mal die Catwalks dieser Modewelt im Auge behalten.
In den USA gibt es natürlich Webseiten, nur für diese „Feather-Extensions“ ( www.finefeatherheads.com.)
In Deutschland sind diese Art Extensions noch nicht bekannt, lediglich findet man so genannte
„Hairaisers„ ( www.amazon.de ).
Oder hier:
Http://www.youtube.com
Jennifer Love Hewitt, Selena Gomez und andere Stars waren (wieder mal) die Vorreiter für diesen neuen Trend.
Und wenn ihr schon auf den Hund gekommen seid, auch die werden in USA mit sog.“Puppylocks feather fur extensions“ an den Ohren und darunter aufgehübscht.
Kommt der Trend auch zu uns? Ich glaube nicht. In zwei bis drei Jahren kannst du wieder preiswert kaufen. Wetten?
Ich habe nun aber vorsorglich mein Lager gesichtet und die Bälge und Federn gezählt. HURRA, ich kann mir ein neues Auto kaufen. Und wer will, dem binde ich gerne ein paar Extensions, ich habe alle Farben und Längen da. Anfragen willkommen. Und ich verwende nur Whiting oder Miner, keinen Federschund wie vielfach angeboten. Auch alte, überlagerte Hoffmann-Bälge werden nun verkauft für hunderte von Dollars, diese Federn brechen sicher nach der ersten oder zweiten Haarwäsche! 🙂
Sehr schöner Cree-Sattel in Top-Qualität mit mind. 4 Farben und klarer Abgrenzung des schwarzen Y.
Herzlichst Euer
SPEZI
PS: Ich mach mich jetzt ans Binden dieser Dinger, vielleicht zeige ich mal meine neuen Hairfliegen.
Nachtrag v. 16.08.11: Bei Ebay wurden aktuell je 900,00 Dollar für Grizzly-Sätttel gezahlt. Wahnsinn, vor einen halben Jahr noch 55,00 Dollar /Stck.
Nachtrag v. 25.08.11: Neuer Höchstpreis am 22.08.2011: 1250.- Dollar Grizzly-Sattel
8 Jun |
Die Fliegen zum Wolfsbarschfischen.Allgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Wolfsbarschfliegen, eine kleine Einführung.
Die Fliegen für den Wolfsbarsch sind weitestgehend die gleichen wie für alle räuberisch lebenden Meeresfische, können also auch für Dorsch und Meerforelle und natürlich tropische Raubfische verwendet werden.
Es gibt es eine Unzahl von Fliegen die sich eignen, also alles, was einem Beutefischchen, den Garnelen oder Krebsen ähnelt.
Besonders hervorheben möchte ich: Leftys Deceiver, den Clouser Deep Water Minnow, alle Arten von Sandaalfliegen wie die Surf Candy, Gartsides Sandeel (mit CCG) oder Krebs (Crab)-Fliegen, sowie alle Arten von Krabbenimitationen (Shrimp-Flies), einschl. der Pattegriesen! Auch die kleineren Hakengrößen der Tarpon-Roach Flies werden verwendet.
Natürlich kommt es auf die Anbieteweise an, welche Fliege ich vorzugsweise wie fische, z. Bsp. den Clouser an der Trocken- oder Intemediate- Schnur, den Deceiver zusätzlich an der Sinkschnur usw..
Die Farbe der Fliege hängt hierbei ab von der Sichtigkeit des Wassers und der Tageszeit bzw. den Lichtverhältnissen wie bewölkt, nebelig oder klarem Wetter. Ich fische hellere Muster wenn die Sonne nicht so hoch am Himmel steht (Morgens und Abends) und dunklere Fliegen um die Mittagszeit bei hohem Sonnenstand.
Dieses Rezept beruht auf der Sichtbarkeit der Fliege im Wasser gegen das Licht bzw. den Himmel gesehen. Denn eine helle Fliege zerfließt gegen das Licht gesehen im Wasser und der Barsch sieht die Fliege nicht so gut, und der Beuteinstinkt wird nicht ausgelöst zu zuschlagen, eine etwas dunklere Fliege zeichnet sich dagegen besser ab, wird gesehen und attackiert.
Farben sind z.B. gelb-weiß für den Morgen und Abend, blau-weiß am Vormittag, schwarz-weiß oder olive-weiß am Mittag und weiß-chartreuse in tiefer Dämmerung und Nachts. Also je heller das Wetter, umso stärker der Kontrast.
Die Farben wie rot-weiß oder weiß-orange sind gute Reizfarben, besonders im Sommer und Herbst. Auch weiß-pink ist einen Versuch wert. Den Deceiver binde ich auch gerne mit sog. splayed wings, also die Schwanzfedern gespreizt, paarweise mit der Krümmung zueinander. Dieses bewirkt einen zusätzlichen Reiz, da sich die Federn beim Zug schließen und wieder öffnen, wie ein Frosch beim Schwimmen. Normaleweise bindet man den Deceiver mit der Krümmung nach innen, wie gefaltete Hände.
Hier einige Beispiele:
Weitere Muster folgen.
Tight Lines
Spezi
5 Apr |
Fellstücke für Lachsfliegen-Schwingen färben.Allgemein, Fliegenfischen |
Nachdem ich mich vor einiger Zeit etwas mit den neuen skandinavischen Lachsfliegenmustern aus Polarfuchs und anderen Fellschwingen ( Sill, Frödin, Norling und Co. ) beschäftigt hatte, mußte ich feststellen, dass der einschlägige Handel meist nur die Standardfarben anbietet. Wer nicht die Spezialläden in Skandinavien oder England kennt, bekommt nur selten dieses Material in passenden Farben, es sei denn, er kennt einen Bindeprofi, der selber färbt. Als ich Yves Dreux kennenlernte, zeigte er mir damals seine selbst gefärbten Felle, das hat mich sehr interessiert.
Nun suchte ich im letzten Jahr vergeblich nach der Farbe Ginger (Ingwer), Grünolive, Grünbraun , Fluogelb, Fluoorange oder dem original Mörumorange. Auch Sunburst Yellow oder Feurigbraun und Feurigrot waren nicht zu finden, ganz zu schweigen von Orange mit Fluogelb gemischt oder Fluoorange mit Gelb. Green Highlander und die Standardfarben waren leichter zu bekommen.
Da ich ja bereits etwas Erfahrung im Färben von Federn und Fellen sammeln konnte, habe ich mir die Originalfelle und mehrere Fuchsschwänze schicken lassen, wunderbare Qualitäten. Diese habe ich dann mehrmals geteilt und passend eingefärbt. Als Farbe kam diesmal nur Veniard’s Acid-Dyes in Frage, die ich mir in England bestellt habe. Da für die Fliegen von Ulf Sill auch oft die gleiche Hechelfarbe wie die Schwingenfarbe notwendig ist, habe ich mir einige weiße junge Phönixhähne besorgt, die nicht im letzten November zur Schau sollten. Die Bälge, teils noch mit Chickabou-Flaum, habe ich im Ganzen entsprechend mitgefärbt.
Nachstehend nun meine für das Lachsfliegenbinden eingefärbten Felle und Farben:
Stücke der Originalschwanzteile:
Die Farbe Golden-Olive:
Die Farbe Braun-Olive:
Die Farbe Fierry Brown:
Die Farbe Fierry Red:
Fluo Orange:
Die Farbe Ginger, intensiv gefärbt:
Sunburst Yellow:
Alle gefärbten Felle und Federn habe ich in Zipptüten verpackt und im großen Karton gelagert.
Demnächst werde ich noch einiges in Blau und Schwarz färben.
Alle diese Färbefarben sind gut im Handel zu bekommen, so z.B. für Jaquard Farben in Deutschland: http://www.patchworkshop.de, für Veniard-Farben in England: http://www.theessentialfly.com/
Alle für die Lachsfliegen notwendigen, gefärbten und naturfarbenen Felle bekommt ihr in England bei FOXY TAILS, dann könnt ihr euch das alles hier sparen. Aber die Freude, die das Färben macht, ist unbezahlbar, es macht echt süchtig 🙂
Tight Lines
Spezi
3 Apr |
Fellschwingen für -Moderne Lachsfliegen-Allgemein, Fliegenfischen |
„Moderne Lachsfliegen„
Will man heute „Moderne Lachsfliegen“ binden, hat man einiges zu Lernen!
Was bitte ist Tanucki, Finn Racoon oder Templedgog, was ist Cashmere Goat, Nayat Hair, Coypu- und Fox Fur oder Foxy Tail? Was bitte unterscheidet Finn Raccoon von Raccoon Dog oder unterscheiden sie sich gar nicht?
Ok, also der Reihe nach: Tanucki ist Japanisch und heißt Marderhund, Finn Raccoon ist der russische oder chinesische Waschbär, Templedog ist eine Namenkreation von Hakan Norling und heißt wieder Marderhund bzw. /evtl. einfach Hundeschwanz (China??). Cashmere Goat ist das Fell der Cashmirziege, Nayat Hair ist das Fell der kaukasischen jungen Bergziegen aus den Höhenlagen des Kaukasus. Coypu ist Nutria und Foxy Hair oder -Tail kommt vom Polarfuchs. Hier unterscheidet man dann noch weißen Polarfuchs, Shadowfuchs und Silber- und Blaufuchs. Auch unser roter Reinecke-Fuchs gehört für mich dazu. Dann noch der Schwanz des Koyoten…usw. alles ist im Handel zu bekommen, einiges jedoch nur in Naturfarben. Also färben!
Und da wären wir bei dem nächsten Thema. FÄRBEN. schon wieder neue Worte, die uns da um die Ohren geflogen kommen. SUNBURST YELLOW, FAIRY RED, FAIRY BROWN,OLIVE-BROWN, BRIGT YELLOW, GOLDEN YELLOW, HIGHLANDER GREEN, BRIGHT ORANGE, FLUO ORANGE, CHARTREUSE und noch viele andere gemischte Farben. Ach ja, Phatagorva, welche Farbe ist dass? Oder ein Eigennahme eine bekannten Lachsfliege?
Um das ganze hier abzukürzen, kauft euch die Videos -MAKE EM SWIM- von Mikael Frödin und von Ulf Sill -LEBENDE LACHSFLIEGEN-. Hier wird alles sehr ausführlich erklärt, auch was eine Scheiss-Fliege bzw. Beiss-Flugan- ist.
Demnächst berichte ich euch mit ein paar Fotos von meinen Färbeabenteuern mit diversen Fellen zu diesen Fliegen.
Bis denne, Tight Lines
Spezi
25 Okt |
Herbstzeit=Hechtzeit oder „Der Bann ist gebrochen“Fliegenfischen |
Streamerfischen im Herbst.
Endlich haben wir wieder die ersten schönen rauheren Herbsttage zum Hechtfischen, das Laub strahlt in goldenen Farben und beginnt von den Bäumen zu fallen, die ersten kleineren Stürme fegen in Böen durchs Land, alles untrügliche Zeichen für den Spätherbst und für mich beginnt die schöne Hechtzeit. Zugegeben, einige Freunde sind schon seit Wochen unterwegs, aber ich warte, bis sich der Trubel auf den Jahresstellplätzen auf naheliegenden Campingplätzen gelegt hat und es heißt: Allgemeines Abcampen. Dann kehrt Ruhe an vielen Gewässern ein und man kann sich ganz aufs Fischen konzentrieren.
Und gleich beim ersten Mal hatte ich Glück, ein schöner kleiner Hecht von 60 cm packte meinen neuen Streamer.
Ein zweiter konnte sich nach kurzem Kampf befreien.
Der 60er Küchenhecht ging mit für die Küche, rein in den Bräter, schön auf Lauch, Perlzwiebeln und Möhren gebettet, dazu einen Schuß meines eigenen 2009er Weißweines. Einfach lecker!
Ein schöner Beginn meiner Raubfischsaison.
Viel Erfolg im Herbst und dabei:
„At all times- Tight Lines“
Spezi
7 Mrz |
Pattegriesen Dubbing selbst herstellen.Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Tolles Dubbing für Shrimpmuster vom Huskymischling.
Da gehe ich vor einigen Tagen spazieren und treffe zufällig auf meinen Arbeitskollegen, der noch schnell ein paar Einkäufe erledigen will. Und wie immer hat er seinen Hund mit dabei, einen schneeweißen (wenn gebadet!) Huskymischling. Wann kämmst du den das nächste mal aus, war meine erste Frage und die in die Tat umgesetzte Antwort lag dann Montags bei mir auf dem Schreibtisch. Eine Tüte randvoll mit ausgekämmter Unterwolle, fast weiß mit kleinen und größeren Härchen, ideal für mein Vorhaben. Nun brauchte ich ja nicht mehr den Schäferhunden nachzuschauen und überlegen, wie ich Herrchen oder Frauchen am besten beibringe, dass ich etwas Wolle vom Bauch ihres(r) Liebsten hätte 🙂 , für meine Schäferreje (einfache Shrimpfliege).
Nach einem ausgiebigen Reinigungsbad in warmem Wasser mit etwas Perwoll drin hatte ich ein schneeweißes, transluzentes Rohmaterial zum Herstellen von Fliegenbindedubbing für meine Shrimpmuster. Und jetzt hatte es auch eindeutig einen frischeren Duft!!
Im Wasserbad waren diese Flusen fast durchsichtig, jetzt nur noch trocknen und mit anderen Zusatzfasern und diversem Glitzermaterial in der alten Kaffeebohnenmühle vermischen.
Man könnte doch auch die Fasern färben, gesagt, getan. Natürlich in Farbe salmon für meine Pattegriesen. Und das Ergebnis ist einfach phantastisch, ich war selbst überrascht, denn Fellfasern hatte ich bisher noch nicht gefärbt. In eine Socke vom Nylonstrumpf meiner Frau eingefüllt und zugeknotet habe ich sie im Wasserbad gefärbt und anschliesend wie meine Bälge ausgewaschen und getrocknet.
In der Kaffemühle habe ich dieses weiße Dubbing mit Ice Dubbing fl. Shell Pink und/oder mit Ice Dubbing UV Perl(alles von Flyfishing Europe) und etwas gelbem und natur Seal (von SWISS CDC) gemischt. Das Seal ist ideal zum Vermischen mit der Unterwolle geeignet und bringt einen zusätzlichen natürlichen Glanz ins Dubbing.
Mit etwas UV-Ice in Pink wird es auch sehr schön mit pinkem Unterton für weiße Muster.
Noch ein Tipp: Das Dubbing beim Binden locker verdrallen und nachher immer gut auskämmen, das erhöht die Durchsichtigkeit der Fliege und läßt sie wesentlich natürlicher erscheinen im Wasser.
Also, Bürsten und Hundekämme bereitgehalten und los gehts, auf dass kein Hund mehr vor euch sicher sei.
Have fun,
Spezi
15 Jan |
Hahnenbälge und Federn färben mit Säurefarben (Acid-Dyes)Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Wenn die Pattegrisen-Speybälge in der begehrten Farbe Salmon ausverkauft sind, dann….
…muß man eben andere Federn (Reiher, Fasan, Sattelbälge), Hühner-Bälge, Fell und sogar Wolle sowie Dubbings in hellen Farben (am besten weiß) selbst einfärben. Will man darüber hinaus auch in traditionelle Farben für spezielle alte Muster (z.B. Irische Mayflies, alte Schmuck-Lachsfliegen) einfärben, muß man sich zu helfen wissen. Das ist auch nicht weiter schwierig, denn es gibt sehr gute Säure-Färbemittel zu kaufen und das Färben selbst ist recht einfach.
Säure Färbemittel, sog. Acid-Dyes, sind speziell für das Einfärben von Naturmaterialien wie Wolle, Federn, Felle und Seide geeignet. Der Handel bietet Farben von Jacquard (USA) www.jacquardproducts.com oder auch Fa. Veniard (England) z. B. www.veniard.com und www.theessentialfly.com.
In Deutschland liefert www.patchworkshop.de die Jacquard-Farben, nur dieser Shop hat die Farbe „Salmon“. Die gibt es nicht bei Veniard! Veniard-Farben liefern alle FF-Shops, die auch die Veniard-Fliegenbindeprodukte führen bzw. sie können diese besorgen.
Der Färbevorgang geht wie folgt: Hellere Farbtöne sollten etwa 0,5 Gewichts-% Färbepulver haben, bezogen auf das trockene Material des zu färbenden Stoffes etc., mittlere Töne etwa 1 Gewichts-% Pulver, Dunkle Töne etwa 2 % . Schwarz bis 5%.
Wenn also 500 g trockene Federn oder ein Balg in einen mittleren Ton gefärbt werden sollen, ist 1% von 500 g = ca. 5 g Pulver . Abwiegen mit Briefwaage oder Grain-Grammwaage eines Jägers (Wiederlader) oder Feinstwaage. Es entspricht etwa 2 gehäuften TL.
Färbevorgang:
1. Zu färbendes Material in 30-40°C warmem Wasser mit etwas Spülmittel (1 TL) und evtl. Zusatz von einem Spritzer Perwoll (oder mit Synthrapol oder Venpol als Zugabe) gut wässern, leicht auswaschen/entfetten und für einige Minuten bis 30 Minuten einwirken lassen. Wassergeflügel-Federn/Bälge brauchen länger als andere Federn wegen dem höheren Fettgehalt. Es sollte sauber und fettfrei sein. Anschliesend gut mit klarem Wasser in einer Schüssel und evtl. fliesendem Wasser ausspülen, auswaschen und abtropfen lassen, evtl. leicht ausdrücken.
2. Nach Färbeangabe abgewogenes Farbpulver in etwas kochendem Wasser (aus dem Wasserkocher) auflösen und gut umrühren. In einen Topf/Gefäß 1 l Wasser geben, zur Farbfixierung ca. 1/4 Teelöffel (TL) kristalline Zitronensäure oder 1 Esslöffel Essig oder 1 TL Essigessenz 25% dem Färbebad zugeben, immer auf 1 l. gerechnet. Nun beides (Färbelösung und Färbebad) zusammenmischen und gut verrühren.
3. Nun das vorgewässerte Färbegut zufügen und auf dem Herd langsam bis knapp zum Siedepunkt erwärmen, anfangs öfter vorsichtig umrühren. Da Färbefarben oft aus 3 Komponenten bestehen, werden die einzelnen Farbanteile erst nach und nach aufgenommen, also nicht zu früh entnehmen, lieber erst schwach einfärben mit weniger Pulver. Nach etwa 3-4 Minuten ist schon viel Farbe aufgenommen worden, nach max. 30-40 Minuten haben die Fasern das Färbemittel meist komplett aufgenommen. Bei richtiger Dosierung wird das Wasser sehr hell, fast wasserklar. Nun wieder abkühlen lassen, große schnelle Temperatursprünge vermeiden. Ganz dunkle Farben wie schwarz ggf. sehr lange oder sogar über Nacht einwirken lassen.
4. Die fertig gefärbten Materialien sehr gut ausspülen, 2-3 mal mit 30-40°C warmem Wasser, mittels Sieb oder Durchschlag (Frittiersieb). Man kann auch mit etwas Synthrapol oder Venpol als Zugabe zum Spülwasser ausspülen, um mit diesen Spezial-Detergenzien restliche Färbepartikel zu entfernen und auszuwaschen. Ich habe es jedoch ohne diese Mittel immer gut hinbekommen.
5. Anschliesend gut trocknen mit Küchen-Krepppapier und Haarföhn, immer gegen die Wuchsrichtung beim Balg oder Fell blasen. Nicht zu heiß, immer gut bewegen und schütteln beim Föhnen. Einzelnes bereits trockenes Material evtl. später über heißem Dampf (Bälge, goße Federn) wieder dämpfen und in Form streichen. Gelbe und rot-orange Töne sind gut zu färben, ebenso Grün. Olive- und dunfarbige Töne sind etwas schwieriger in der genau gewünschten Nuance zu erzielen.
Wichtiger Hinweis:
Bitte alle Arbeiten mit Gummi-Schutzhandschuhen durchführen!! Hautkontakt und Spritzer vermeiden, Pulvergefäß über nasser Zeitung oder Wischvlies öffnen und abfüllen, Spritzer und Pulver gleich mit feuchtem Tuch aufwischen. Sorgfältig arbeiten. Alles gut zurechtlegen.
Alle erforderlichen Gerätschaften kann man sich aus der Küche besorgen, sofern es nicht wieder gebraucht wird, oder vom Flohmarkt. Alte ineinander passende Metalltöpfe u. Gefäße sowie Backformen aus Alu etc. sind gut. Am besten im Wasserbad färben, dann hat man die Sache besser unter Kontrolle und kann bei Bedarf das Färbebad herausnehmen und evtl. die Sache überprüfen zwecks Temperatur oder Intensität der Farbe. Daran denken, das später die trockene Feder heller wird, bei Naßfliegen dunkler bleibt. Die Federn gegen das Licht halten und beurteilen. Einzelne Federchen am Kiel mit Zwirnsfaden zusammenbinden zum Färben, loses Dubbing etc. in alten Nylonstrumpf einfüllen und locker einknoten. Die Farbe geht durch. Notfalls nachfärben in einem 2. oder 3. Gang mit Zusatz von etwas mehr Färbelösung und Säure. Erst einmal ist weniger mehr, Nachfärben geht immer. Besser mit einem schwächeren Färbebad beginnen.
Wer also nach einem weiteren Betätigungsfeld im Fliegenbinden sucht, und spezielle Farben braucht, hat es gefunden, es macht richtig süchtig nach immer mehr Färben und selbst lange dahinschmorende Federn und Bälge werden topp aktuell. Weißes Kaninchenfell in salmon oder shell-pink Pattegrisen einfärben ist supertoll und variant-beige, badger und weiße 3.Wahl-Sättel ergeben extrem fängige Streamer- und Lachsfedern.
Viel Erfolg und Freude beim Färben,
have fun
Spezi
4 Nov |
Fliegenfischen mit kleinen Streamern auf HechtFliegenbinden, Fliegenfischen |
Mit kleinen DNA-Streamern auf Hecht und andere Räuber.
Warum mit kleinen Streamern?
Nun, einigen oder vielleicht sogar vielen Fliegenfischern die jetzt auf Hechtpirsch gehen, begegnet dieser Tage bei ihren gefangenen und entnommenen Hechten das Phänomen, keine oder nur kleine und kleinste Fischchen im Magen der Hechte zu finden. Zum einen liegt es bestimmt daran, dass immer noch die Kleinfischschwärme ein willkommenes Freßchen darstellen, zum anderen evtl. weil keine größeren da sind? Ein richtig guter Hecht gibt sich doch nicht über Wochen nur mit Kleinfisch ab, denke ich. Und das nicht nur im Herbst, sondern auch bis in den Winter. Da gibt’s doch fettere Beute, oder nicht bzw. nicht mehr?
Was treibt einen 90 cm Hecht dazu, 20 und mehr kleine Fische von 5 bis max. 8 cm Länge in Massen zu fressen? Alle Stadien der Verdauung sind zu finden, aufgereiht in Magen und Darm wie in einer Wurst dicht hintereinander gepackt und gestapelt. Brassen, Güstern, Barsche, Kaulbarsche, Plötzen etc., eben alles was der Baggersee und Großteich noch so an Freßbarem hergibt.
Der Grund ist für mich klar: Es gibt Undank der Kormorane weitestgehend nur noch Brutfisch in den Vereinsgewässern, abgesehen von einigen richtig großen alten Elterntieren, die sich auch geschickt verstecken und im Frühjahr und Sommer wieder für Nachwuchs sorgen.
Diese Erfahrungen, auch im letzten Jahr, haben mich nun bewogen, kleine passende Streamer von 6 bis 8 cm Länge zu binden. Denn ich hatte keinen nennenswerten Erfolg auf große Streamer, auch wenn ich sie in die Nähe raubender Hechte geworfen habe. Diese standen dicht unter den Schwärmen der Kleinfische und raubten laut klatschend ihre Beute. Erst mit dem Wechsel auf kleinere Streamer kam der Erfolg. So war es auch bei befreundeten Spinnfischern, nur die kleineren Z-Spinner und Blinker brachten noch Erfolge.
Ich habe deshalb mit dem neuen DNA-Material einige kleine Streamer gebunden, die in das Beuteschema passen sollten. Ich finde, sie sehen ein wenig heringsartig aus und können auch für die Meerforellen-Fischerei zur Zeit des Heringszuges an der Küste verwendet werden.
Benötigte Materialien:
Haken: |
Streamerhaken Tiemco 811 S oder Mustad S 71S SS, oder Boilie-Haken Black Nickel |
Haken: |
# 2-6 |
Schwanz: |
DNA-Holofusion (optional) |
Bindefaden: |
Dyneema 140 oder Gudebrod D white oder Monofil |
Unterkörper: |
DNA-Holofusion oder ähnlich |
Oberkörper |
DNA-Holofusion, DNA-Frosty Fish Fiber oder ähnlich |
Zusätzliches Material: |
E-Z-Shape, Epoxy 1 Min. , Epoxy 2 K-Lack, Pantone-Letraset-Filzschreiber |
Augen: |
3D-Eyes 5 -8 mm, oder Folienaugen selbstklebend |
Fliegenart: | Streamer |
Erscheinungsjahr: | ca. 2006 |
Nachweis/Quelle: | Internet |
Gebunden von: | selbst |
Schwierigkeitsgrad: | schon schwerer |
Zielfische: | Hecht, Zander, Rapfen,Meerforelle, Wolfsbarsch |
Fliegennahme: | Ähnlich dem DNA- Baitfish nach Austen Goldsmith |
Also, wir können die Kormoranplage sicherlich auch mittelfristig nicht wirklich ändern, aber ändern oder ergänzen sollten wir vielleicht unsere Streamer-Strategien zum Fliegenfischen auf Esox & Co.
Und nun viel Erfolg und gut Zwirn.
Tight Lines
Spezi
28 Sep |
Shrimp-Flies mit CDC- und Spey-FedernFliegenbinden, Fliegenfischen |
Für die herbstliche Meerforellenfischerei habe ich mir noch einige Fliegen in kleineren Hakengrößen (#6-10) und in natürlichen Farben gebunden. Es sollten Fliegen sein, die als Bindeweise die Spey-Fliege bzw. Pattegriesen als Basis haben. Leider sind die Original Whiting Speybälge nur noch in sehr begrenzter Zahl verfügbar, in Salmon-Orange sind es inzwischen Raritäten. Und Spey-Fur ist hierfür m. E. nicht geeignet. So bin ich mit meinen Bälgen eher etwas geizig und suchte nach einem Ausweg.
Da außerdem die kleineren Speyhechel-Federn der Hahnen-Bälge für kleinere Hakengrößen nur begrenzt vorhanden und Sattelbalg-Spey-Federn erst recht zu groß sind, habe ich ein ähnlich weiches, zartes Material für mich wiederentdeckt. Hatte ich doch schon vor vielen Jahren Garnelenfliegen mit CDC gebunden, habe ich diese Federchen nun mit der Speyhechel kombiniert. Ich verwende die Speyhechel nur noch für die längeren Fiebern am Kopfbereich, also die erste eingebundene Hechel, die CDC-Feder binde ich in der Schlaufentechnik (oder split threat) als Beinchen ein. Und das Ergebnis überzeugt mich total. Ich wollte hierfür wirklich gute CDCs mit langen Fiebern haben, es waren aber in vielen Tütchen diverser Hersteller immer nur einige wenige große drin.
Nach einiger Suche bin ich dann auf die Firma SWISSCDC gestoßen und bin begeistert.
Spey-Cape Variant mit SWISSCDC und fertigen Fliegen
Die CDC-Federn dieser Firma sind hierfür ideal, ist doch die Qualität, Farbe und Ergiebigkeit hervorragend. Ich nehme übrigens die Qualität Ultra Select XL oder Super Select. Es sind große und sehr große Federn mit langen Fiebergrannen, ideal zur Imitation der Beinchen. Ich verwende immer nur eine Seite einer Feder für eine Fliege um eine möglichst große Transluzenz der Fliege zu gewährleisten, so reicht eine Tüte für viele Fliegen. Wer Interesse hat: Händlernachweise unter www.swisscdc.com.
Die Bindeweise der Shrimp-Fliege ist die selbe wie für die Spey-Fliege oder Pattegriesen, wie auf diesen Seiten weiter unten beschrieben. Für den Rücken habe ich diesmal eine neue transparente Folie von Wapsi Produkts verwendet, sie heißt Thin Skin.
CDC-Spey’s mit grauem CDC
Die Pattegriesen habe ich mit CDC Standard in Rosa-Lila gebunden.
Viel Spass beim Nachbinden.
Have Fun
Spezi
4 Sep |
Fliegenbinde-Saison 2009/10 beginnt jetzt!Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Rechtzeitig zur neuen Saison sollte man bereits jetzt seine Einkäufe planen, dann sind die meisten Artikel vorrätig bzw. man steht ganz oben auf der Bestellliste der Händler. Und auf den diversen Herbstmessen der Händler ist schnell am Tag alles weg oder gar nicht erst vorrätig!
Da bei mir die Binde-Zeit etwa in die Monate ab Oktober und November fällt, habe ich mich jetzt bereits mit einigen fehlenden, neuen und interessanten Bindematerialien eingedeckt.
So kann ich schon an den ersten verregneten Herbsttagen diese Sachen ausprobieren und neue Muster binden, bevor ich dann im Winter in größere Serien gehe. Oder ich kann noch schnell einige neue Muster für die herbstliche Fischerei auf Meerforellen und Hechte binden.
So habe ich mir neue CDC-Federn und tolles Dubbing von SwissCDC besorgt, außerdem neue Whiting-Bälge, und -Sättel, EP-TPI-Kunstfasern für Trockenfliegen und DNA-Holo-Fusion für Hecht-Streamer.
Davon demnächst mehr an dieser Stelle.
Have Fun, Spezi
12 Jun |
Die Bindeweise der Speyhechel-Shrimp (Pattegrisen)Fliegenbinden |
Auf die Original-Bindeweise dieser Garnelenfliege bin ich erstmals 2006 durch einen Artikel von Morten Øland aufmerksam geworden. Er hat diese Fliege etwa 2002 gebunden und seitdem damit sehr erfolgreich gefischt. Basis dieses Musters ist die Whiting Spey-Rooster-Hechel, die im Fachhandel (Heger, Morefly.com, K&HD, Go Fishing etc.) als Balg und Sattel angeboten werden. Der Balg ist sicher universeller, da auch für kleinere Fliegen besser verwendbar. Diese speziellen Federn geben der Fliege ein lebensechtes Aussehen und Schwimmverhalten. Die Beinchen der Garnele werden hiermit sehr gut nachgebildet. Die Hecheln haben einen sehr dünnen reißfesten Kiel und sehr lange Fiebern. Durch den dünnen Kiel tragen sie nicht so stark auf. Und die feinen Fiebern spielen hervorragend im Wasser.
Die Garnelenfliege wird von Morten Øland in den Farben grau und weiß gebunden. Sie hat sich nicht nur für Meerforellen, sondern für viele Salzwasserfischarten, auch tropische, als äußerst erfolgreich erwiesen.
Die für die Pattegrisen verwendete Farbe salmon bzw. shrimporange (helles shell-pink, shell=Jakobsmuschel) hat inzwischen zum weiteren Erfolg dieses Musters beigetragen. Sie wurde besonders durch den Film „Geheimnisse der Meeforellen“ bekannt, erstmals wurde sie wohl etwa 2004 in dieser Farbe von Claus Eriksen gebunden.
Material-Aufstellung:
Haken: Shrimp-Haken, z. B. Partridge CS54 # 2-8, vorzugsweise 4-6
Faden: 8/0 , Dynema/GSP50 oder 70
Beschwerung: Tungsten-Matte-Streifchen oder Flachbleistreifen (Cognacflaschen-Banderole oben)
Transparente Antennen: 2 Fluoro Fibre Hanks oder Chrystal Flash, 4 Ultra-Hair ca 4-5 cm lang
Antennen/Fühler: 2 abgestreifte Speyhecheln, an der Spitze mit Fiebern, in Dreiecksform gekürzt, altern. lange dünne Grizzly-Hecheln oder vom weißen oder hellgrauen Sattelbalg.
Augen: Angeschmolzenes Mono 0,35 – 0,40 mm oder Fly Eyes
Rippungsfaden: Monofil 0,16 – 0,20 mm
Hecheln: Whiting-Spey-Hechel
Körper: Dubbing natur (grau) oder SLF
Rückenschild: Klares Flexibody mit Epoxyd-Überzug
Bindebeschreibung:
1. Auf der Hakenunterseite einen schmalen Streifen einer Tunsten-Matte einbinden, gegen Verdrehen lackiere ich zusätzlich alles etwas mit Bindelack oder Sekundenkleber. Die Beschwerung stabilisiert den Lauf der Fliege im Wasser und verleiht ihr bei ruckweiser Führung eine sägezahnartige Schwimmweise, die dem Fluchtverhalten einer Garnele entspricht.
2. Die erste Hechel aussuchen und im oberen Teil des Hakenbogens fixieren. Die Hechel sollte recht lange Fiebern haben, jedoch nicht zu lang, da sie sich sonst später beim Werfen um den Hakenbogen wickeln könnte. Nun die Hechel in vorsichtigen Windungen anwinden und das Bindegarn über die Hecheln zürückführen, dieses bündelt die Fiebern etwas und gibt ihnen Festigkeit an der Basis. Außerdem beugt es auch dem ‚Verfangen‘ der Fibern vor.
3. Nun die transparenten Antennen nacheinander einbinden(4 Stck), dann die Hechelstämme in V-Form darüber.
4. Einen relativ dicken Dubbingstrang in 5-6 mm Breite einbinden, dann die Augen darüber anordnen. Sie sollten einige mm über den Hakenbogen hinausreichen. Ich bevorzuge diese Bindeweise, man kann die Augen jedoch auch direkt auf den Haken Binden, also ohne Dubbing-Polster. Jetzt den Rippungsfaden (Monofil) unter dem Hakenschaft einbinden.
5. Die 2. und bei größeren Fliegen eine 3. Hechel auf das Dubbing binden und auf dem Schenkel fest fixieren. Nun einen weiteren dicken Dubbingstrang zum Hakenöhr winden und so ausformen, das eine konische Körperform entsteht, das Dubbing muß am Öhr dünn auslaufen. Erst die konische Form gibt der Fliege das charakteristische Aussehen.
6. Die Speyhecheln um den Körper herum zum Hakenöhr führen und bei jeder Windung die Fiebern zurückstreifen (Hechel doppeln). Anschließend mit einem Klettverschluss oder Bürste (Hundeflohkamm) alles vorsichtig auskämmen, gefangene Fiebern ‚befreien‘ und alles mit angefeuchteten Fingern nach unten streifen.
7. Ein Stück Flexibody in eine konische Form schneiden und das schmale Ende das Öhr überlappend einbinden. Mit dem Monofil das strammgezogene Rückenschild mit der breiten Seite zwischen den Augen hindurchführen, mit dem Bindefaden abfangen und mit ca. 10 Windungen das Monofil nach vorne führen und abbinden. Die ersten 3-4 Windungen breiter legen, dann zum Öhr schmaler werdend umwickeln. Alternativ mit Antronfiebern anstelle von Flexibody.
8. Nun etwas 5 Min. Epoxy auf den Rücken geben und vorsichtig verstreichen. Dieses dient der Haltbarkeit und gibt der Fliege ein noch realistischeres Aussehen. Bei Verwendung von Antronfiebern den Rücken mit Bindelack leicht tränken.
Wer möchte, kann vorher auf das Flexibody eine Schicht E-Z Sparkle Body in Pearl aufbringen oder etwas Twinkle Dust (mica) ins Epoxy mischen. Das macht die Fliege sehr auffällig (Winterfischerei) und effektvoll. Auch eine Colorierung mit Pantone- oder Letraset-Stiften bringt tolle Ergebnisse.
Nach dem Trocknen das Öhr vom Flexibody frei schneiden. So wird verhindert, das Epoxy ins Öhr läuft.
Allgemeine Hinweise:
Das Aufbringen von Epoxy sollte sparsam bzw. dünn erfolgen, da sonst durch das Gewicht des Epoxyds die Fliege nicht die korrekte Schwimmlage erhält und kippt oder sogar ganz up side down läuft, eben falsch herum. Man sollte deshalb etwas mehr Lagen Bleistreifchen einbinden (doppelt bis dreifach). Man kann diese Fliege natürlich auch gleich „Up Side Down“ binden (siehe Bilder), dann gibt es weniger Hänger oder Garnierung am Haken wenn man sie dicht über den Grund führt und hüpfen läßt. Ob das alles wirklich etwas an der Fängigkeit ändert, wer weiß es wirklich? Den Forellen ist es sicher egal, aber wenn man sich schon soviel Mühe macht, ist das gar nicht so unwichtig, „…von wegen“ dem Vertrauen in die Fliege.
Pattegrisen: Bei dieser Bindeweise wird zusätzlich eine Teal-Feder (Krickente oder Mallard-Stockentenerpel) als Mandibel eingebunden, noch bevor die 1. Hechel am Bogen eingebunden wird. Als Rückenschild werden anstelle des Flexibody (PVC-Folie geht auch, rutscht aber leicht weg) einige Antron-Faserstränge (Flyhair oder EP-Fiber) in hell pink verwendet, welche nicht durch die Augen sondern davor beginnend fächerartig abgeschnitten werden. Als Dubbing dient SLF saltwater in fl. shell pink und als Speyhechel die Farbe salmon. Pinkfarbene Speyhechel geht auch (Fisch & Fliege Nr. 13), ist mir aber zu knallig. Eher etwas für den Winter und Steelheads/Grönländer.
So, ist ’ne aufwändige Geschichte, aber spätestens nach der 3. Fliege hat man den Bogen raus.
Viel Erfolg beim Binden und ‚Gut Zwirn‘.
28 Mai |
Lachsfliegen von Joachim NiclasFliegenfischen |
Wer kennt ihn nicht in der Lachsfischergemeinde, den Binder historischer und traditioneller Lachsfliegen Joachim Niclas aus Berlin.
Joachim Niclas mit Mel Krieger
Ich hatte die große Freude, ihn auf der GFF in Wotersen wieder zu treffen. Es war schon einige Zeit her, seit wir uns das letzte mal sahen, und so gab es viel zu erzählen und zu fachsimpeln. Über die Wiesent in der Fränkischen Schweiz, fängige Fliegen und Geheimmuster, Lachsflüsse und das Fliegenbinden. Einige gute Witze mit Berliner Dialekt vorgetragen, waren natürlich auch dabei, vom allerfeinsten wie immer :-))
Seine sehr zeitintensiv und aufwändig nach historischen Vorbildern der viktorianischen Zeit gebundenen Lachsfliegen brauchen oft sehr seltene Federn und Materialien. Einige müssen jedoch heute durch Substitutes ersetzt werden, da sie nur schwer oder gar nicht mehr zu erhalten sind. Oder das Original ist nicht zu bezahlen. Früher brachten die Seefahrer diese Federn aus den Übersee-Gebieten und Kolonien mit nach Europa, besonders natürlich nach England, und diese Federn dienten hauptsächlich den Frauen als Putz auf ihren aufwändigen Hutkreationen. Und da fiel für die Lachsfischer so manche Feder ab :-))
Eine besondere Ehre war es nun für Joachim, dass er im neuen Handbuch über das Lachsfischen von Bernd Kuleisa mit dem Titel „Einfach auf Lachs“ Erwähnung findet. Der ehemalige Chefredakteur der Zeitschrift FliegenFischen (Jahr Verlag) hat seine sehr fängige Lachsfliege „Thunder and Lightning“, als TubeFly gebunden, abgebildet. Und es ist kein großes Geheimnis, dass seine Fliegen an den Strecken des NFC (Norwegien Flyfishers Club) an der Gaula und anderen Lachsflüssen hoch gehandelt werden.
Und um so größer war nun meine Freude, als ich zwei historische Lachsfliegen in meiner Tagespost fand. Danke Joachim. Sie bekommen wie deine anderen Fliegen einen Ehrenplatz unter Glas in meinem Zimmer. Und die Tubes werde ich im klaren Wasser Norwegens zu Wasser lassen.
Wer auch einmal Lachsfliegen zum Fischen oder als Dekoration hinter Glas haben möchte, kann mit ihm unter http://www.classicsalmonfly.com Kontakt aufnehmen.
Gut Zwirn, Euer Spezi
27 Mai |
Die PattegrisenFliegenfischen |
Lange Zeit galt die Pattegrisen als der Geheimtipp für das Fischen auf Meerforelle an der Ostseeküste. Aber das hat sich inzwischen grundlegend geändert, denn nun strahlt uns das ‚Spanferkel‘ oder auch das ‚pinke Schweinchen‘ (frei übersetzt) aus diversen Fliegenfischermagazinen und Internetforen an und erweckt die Sehnsucht nach dem Fang der Mutter aller Meerforellen.
Ist diese Fliege nun ein geschickter Marketing-Schachzug eines cleveren Angelgerätehändlers zum Verkaufen diverser Bindematerialien und fertig gebundener Fliegen oder ist sie wirklich auf Grund ihrer Bindeweise und Farbe der Bringer? Sind es die langen hauchzarten Fiebern der Whiting-Speyhecheln oder ist es die lachsorange Farbe, in Fachkreisen auch shell-pink (Fleisch der Jakobsmuschel) genannt? Egal was immer es ist, das Ding fängt Fische. Und nicht nur bei Claus Ericksen von GoFishing, dem Binder und kreativen Weiterentwickler der ursprünglich von Morten Öland erf(b)undenen Speyhechel-Shrimp. Ja, getreu dem Motto nichts ist wirklich neu, gibt es dieses Muster schon einige Jahre in diversen Formen und Farben.
Übrigens wissen die erfahrenen Binder seit ca. 50 Jahren, dass Fliegen, besonders die Nymphen, mit einem geringen pinken Anteil im Körper besonders verführerisch sind. Das war schon das gewisse Etwas bei Frank Sawyer’s Killer Bug, der mit der Wolle Chadwick’s 477 gebunden wurde. Mit 15% shrimp-pink Nylon im Wollfaden! Eine Karte mit Wolle 477 wird im Original heute fast mit Gold aufgewogen.
Das Binden der Pattegrisen ist noch nichts für den Beginner und auch gestandene Fliegenbinder brauchen ihre Zeit bis die fertige Fliege dem Bindestock „entschwebt“. Und wie sie gebunden wird, zeige ich demnächst.
Sieht sie auf den Bildern nicht appetitlich aus, in nassem Zustand kannst du sie kaum vom echten Krabbeltier unterscheiden.
Also immer gaaaanz vorsichtig, sie könnte im Shrimpcocktail lauern…..
26 Mai |
Das German Fly Festival GFF 2008Fliegenfischen, Sport |
Das ist Fliegenfischen. Das German Fly Festival.
Unter diesem Motto veranstalteten die Ausrichter (Namen auf Wunsch entfernt) das 1. German Fly Festival am 26. und 27. April 2008 auf Schloss Wotersen bei Hamburg.
Es wurden viele namhafte Aussteller, Fliegenbinder, Fliegenfischer und Fliegenwerfer aus über 15 Nationen eingeladen und sie boten ein umfangreiches Programm.
Zahlreiche Firmen und international bekannte Experten gaben einen wertvollen Einblick in die Welt des Fliegenfischens.
Diese Veranstaltung war die erste ihrer Art im Norden der Republik, im Süden gibt es schon seit einigen Jahren die EWF, auch Erlebniswelt Fliegenfischen genannt.
Ich habe einen Besuch der GFF mit meinem Meerforellenurlaub an der Ostsee verknüpft und konnte 2 Tage die Messe besuchen. Und ich muß sagen, ich war sehr beeindruckt. Es war für die Veranstalter sicherlich ein guter Erfolg und für die Besucher ein besonderes Erlebnis. Super Wetter, gute Besucherzahlen und viel Engagement der Veranstalter und „Experten“.
Als absolutes Highlight muss man den Auftritt des schon legendären über 80 Jahre alten Wurf- und Fliegenfscherlehrers Mel Krieger aus den USA sehen, er begeisterte Jung und Alt. Toll. Aber auch viele andere namhafte Persönlichkeiten wie u.a. Henrik Mortensen (USA), Andy Murray (GB), Sepp Fuchs (NL) und Roberto Pragliola (I) waren in Aktion zu sehen.
Diese Messe in Norddeutschland wurde von vielen Besuchern der Meerforellenszene besucht, das zeigte sich auch beim Angebot der Auststeller-Firmen aus Hamburg, Kiel, Lübeck usw.. Und nicht zu vergessen die Fa. GoFishing aus Odense/Dänemark, die waren mit Mann und Maus vor Ort, außerdem die Fliegenfischer Steffen Hinchely (Meerforelle Fyn), Morten Hansen und Claus Eriksen. Natürlich will ich nicht versäumen, die Firmen aus dem hiesigen Raum zu nennen, Fa. Thomas Dürkop aus Herzebrock und Fa. Europe Flyfishing aus Möhnesee.
Claus Eriksen von GoFishing band seine Erfolgsfliegen, ob er jedoch auch seine Pattegriesen gebunden hat, habe ich leider nicht erfahren :-)) . Diese Fliege hat ja für viel Aufregung und Furore gesorgt, aber darüber demnächst mehr an dieser Stelle.
Morten Hansen stellte die tollen Filme (von Niels Vestergaard) aus der Serie -Geheimnisse der Meerforellen- vor und er verriet mir, dass zwei weitere Filme in Arbeit seien, nur die Szenen mit den kapitalen Fischen sind noch nicht im Kasten. Ich bin gespannt. Besonders der Blick in seine Fliegendosen war sehr aufschlussreich (siehe Bilder).
Auch die im Nebengebäude platzierten Fliegenbinder hatten ihr Puplikum, leider war es in der Remiese jedoch sehr dunkel. Ich habe viele gute Bindeweisen erfahren und sehr nette Gespräche geführt. Natürlich interessierten mich besonders die Meeforellenfliegen der Binder Kim Nyborg aus Kopenhagen/Dänemark und Martin Rau aus Deutschland. Und nicht zu vergessen Ulf Sill mit seinen Polarfuchsfliegen.
Ja, ich war doch ganz froh, dem intensiven Werben eines Ausrichters vor gut einem halben Jahr eine Absage erteilt zu haben, obwohl ich mich schon etwas geehrt gefühlt habe. Aber vorbinden als ‚Experte‘ oben auf dem Podest ist nicht mein Ding! So konnte ich mir alles in Ruhe ansehen und geniesen.
Besonders habe ich mich auch über die sympathischen Freunde und Mitglieder der EFFA European Fly Fishing Association gefreut, sie halfen in der Casting-Klinik manchem Beginner und Fortgeschrittenem dabei, Fehler zu beheben oder einen ersten Eindruck vom Flycasting zu bekommen. Nur schade, dass mein Freund Dieter Weiler nicht dabei war, vielleicht klappts ja mal in der Zukunft.
Auch die Fachpresse war vertreten und ein Gespräch mit Siegbert „Siegi „Stümke von Fisch und Fliege war sehr aufschlussreich. Ich habe ihm natürlich gesagt, dass mir im letzten Heft zu viel Blockwerbung war, aber er muß ja damit Geld verdienen. Er hat es wohl auch von einigen anderen, u.a. im Fliegenfischerforum, gehört und siehe da, die soeben erschienene Ausgabe Nr. 14 ist so wie immer. Zur neuen Zeitschrift vielleicht auch hier demnächst mehr.
Und zum Abschluß: Es gehört eigentlich ganz nach oben, mein Freund Joachim Niclas aus Berlin, seines Zeichens Lachsfliegenbinder historischer, traditioneller Lachsfliegen war auch da und band seine tollen, von vielen Experten heiß begehrten Lachsfliegen. Freut euch schon auf die Artikel über seine Fliegen 🙂
Fazit: Erst einmal ein großes Lob an die Veranstalter. Was die auf die Beine gestellt haben war schon Klasse. Eine aus meiner Sicht rundum gelungene Veranstaltung, die man wiederholen sollte. Und das soll sie wohl auch in 2010.
Zu verbessern: Der Imbiss (Pommesbude und Fischbrötchen) war nicht so prickelnd und m.E. eher für die Dorfkirmes geeignet (sorry), besseres Licht im Bindebereich, größerer Aushang der Veranstaltungen oder Handzettel am Eingang verteilen, Unterscheidung preislich in Eintages- und Zweitageskarten vermeidet Missverständnisse.
Ob die Aussteller und Hersteller mit ihrem Ergebnis auch so zufrieden waren wie die meisten Besucher kann ich nicht sagen, einige haben sich leider nicht so zufrieden geäußert. Hier gilt es sicher irgendwie nachzubessern, auch hinsichtlich des gleichen Markenangebotes bei verschiedenen Händlern (Preiskampf!!) Und Firmen im Hochpreissegment haben es auf einer Messe immer schwer.
Und jetzt ein par Bilder, damit ihr euch einen Eindruck machen könnt. Bis neulich dann und always
‚TIGHT LINES‘
Nachtrag 28.11.2012:
Auf Wunsch wurde der Name eines Ausrichters entfernt.
18 Mai |
Was ist „Fliegenfischen“Fliegenfischen |
Ja, was ist Fliegenfischen?
Fliegenfischen ist das Angeln mit einem künstlichen von Hand gebundenen Köder aus Federn, Fell, Wolle und anderem natürlichem oder künstlichem Material. Der Köder wird in Form eines Insekts oder Fischchens mit Hilfe einer speziellen Schnur, Angelrute und Technik dem Fisch präsentiert. Und natürlich hat die ganze Sache einen Haken, den Fliegen-Angelhaken, mal mit und mal ohne Wiederhaken. Der Wiederhaken wird auch „Angstbart“ genannt, damit der einmal angebissene Fisch sich nicht wieder vom Haken löst. Man kann und sollte ihn aber abfeilen oder ankneifen, so lassen sich zu kleine Fische besser ablösen und wieder zurücksetzen. Und es ist waidgerechter im Sinne einer Fischethik und Fischgerechtigkeit.
Fliegenfischen ist jedoch kein Sport und schon gar nicht eine Lebenseinstellung. Es ist eine oft lebenslange Leidenschaft die getragen von der Liebe zur Natur immer wieder neu belebt wird. Ihre Schönheit zeigt sich in manigfaltiger Art beim Fliegenwurf, beim Fliegenbinden, beim Studium der Fischnährtiere und auch beim Forschen und Studieren in alter Literatur.
Zum Fliegenfischen gehen heißt für mich auch: Ankommen am Wasser, Lauschen in einer Art Reflektion bis hin zur Kontemplation. Also nicht gleich in Aktion verfallen, sondern erst die moralische Kraft der uns umgebenden Natur erspüren und erst dann getragen von einer ethischen Grundhaltung danach handeln.
18 Mai |
Spezi: ein Fliegenfischer durch und durchFliegenfischen |
Ihr werdet ab heute immer mal wieder ein paar Artikel vom „Spezi“ in meinem Blog finden.
Spezi ist ein wahrer Naturliebhaber und seine Passion gehört dem Fliegenfischen. Aber am Besten ist es, wenn ihr euch seinen ersten Artikel bei Teutona durchliest, denn dort beschreibt er es ganz genau.
Also ein herzliches Willkommen in der Bloggerwelt.