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Jun

Natur im Revier: Der Malbaum

categories Allgemein, Jagen    

 

Das Wort Malbaum kommt aus der Jägersprache.

Malbäume stehen natürlich im Wald und dienen dem Wild, wie Rotwild, Wildschweinen (Schwarzwild) oder auch Dachsen dazu, ihr Fell bzw. ihre Schwarte daran zu scheuern und schubbern. Dieses Vorgehen empfinden die Tiere als Wohltat und es hilft ihnen, lästige Parasiten zu entfernen, und dieses besonders im Sommer.

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Hierbei wird die Baumrinde mit der Zeit glattgerubbelt und an diesen Scheuerstellen finden wir oft dort anhaftende Haare. Auch der abgestreifte Schlamm markiert den Stamm und man kann anhand der tierischen Hinterlassenschaften auf die Art des Wildes und seiner Größe schließen. Auch durch die Eckzähne (Waffen) der Keiler und die Geweihe der Hirsche können wir Rückschlüsse ziehen. Bei harzigen Bäumen wird auch die Rinde angeknabbert.

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Durch den Jäger wird der Malbaum oft mit dem sehr intensiv duftenden Buchenholzteer (Holzkohlenteer) bestrichen, der eine große Lockwirkung ausübt. So kann das Wild an bestimmte Orte gewöhnt werden, dieses dient natürlich auch der Beobachtung, Kontrolle und Bejagung. Der Anstrich ist für das Wild oft über sehr weite Entfernung zu vernehmen.
Der Malbaum befindet sich meist in der Nähe einer Suhle oder Sclammkuhle. Dieses ist besonders für das Schwarzwild wichtig.

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Der Malbaum dient auch der Kommunikation unter den Sauen. Bereits die Frischlinge nutzen ihn. So gibt eine Generation diese Bäume an die Nächste weiter und dabei entwickeln sich sogar spezielle Vorlieben, so hat oft jedes Tier der Rotte seinen speziellen Malbaum im Revier.

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P.S. Und ich such mir jetzt auch meinen speziellen Malbaum zum Schubbern.

Mit Waidmannsheil grüßt

Spezi

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