10 Jan |
Hahn in Ruh!Allgemein, Jagen |
Hahn in Ruh:
Zwischen den Jahren und beginnend mit dem neuen Jahr heißt es vielerorts ‚Hahn in Ruh‘.
Vielleicht werden im Januar noch einige Abschüsse beim weiblichen Rehwild erfolgen,wenn der Abschußplan, sofern noch im jeweiligen Jagdgesetz des Bundeslandes vorgeschrieben, noch erfüllt werden muß.
Und dieses besonders im Hinblick auf die enormen Kahlschläge und Kalamitätsflächen, die uns der Borkenkäfer und die trockenen Sommer beschert haben. Hier heißt es zukünftig, besonders die Neuanpflanzungen und Naturverjüngungen vor zu hohem Rehwildaufkommen zu schützen, also an diesen Flächen bevorzugt zu jagen. Dafür sollte an anderen Stellen mehr Wildruhe über das Jahr herrschen.
Auch die afrikanische Schweinepest ASP macht uns Sorgen, deshalb muß die Jagd auf das Schwarzwild weiterhin verstärkt erfolgen. Und das ist um so selbstverständlicher, wenn Bauern mit Schweinemastbetrieben im Revier, zur Jagdgenossenschaft gehören.
Allgemein ist es entsprechend der Jahreszeit ruhiger geworden draußen, einmal abgesehen von den vielen Erholungssuchenden im Waldrevier an den Wochenenden. Und das bemerkt man auch beim Wild, es ist noch weniger sichtbar und scheuer geworden.
Nun hat man auch endlich Zeit, dass restliche Wildbreet des Jahres zu verarbeiten und auch endlich mal ein neues Rezept auszuprobieren.
Das eigene Wildbreet ist für mich auch ein ganz wichtiger Grund, Jäger zu sein.
Horrido und Waidmannsheil
Spezi
28 Dez |
Ein anderer Sommer, ein anderes Jahr.Allgemein, Fliegenfischen, Jagen |
Ja, es war ein anderer Sommer, ein anderes Jahr dieses 2020.
Nichts war mehr wie es war. Vertrautes änderte sich, Menschen gingen auf Distanz. Nähe war oft nicht mehr möglich und lebbar.
Eine für uns alle krasse und oft auch belastende Zeit.
Und wir werden zurückgeworfen in der Zeit und spüren öfter als früher, dass die Zeit nicht vergehen will, um das rettende Ufer zu erreichen.
Selten haben wir eine Veränderung so herbeigesehnt, dass sich die Zeiten wieder zum besseren ändern und die Corona-Zeit und Pandemie schneller vergeht.
Zeit, wer hat hatte sie noch und überhaupt, wer hat sie erschaffen und wann wurde sie erschaffen.
Zu welchem Zweck war die Zeit nötig, wofür ist sie gut?
Wie gehen wir mit ihr um?
Ich jedenfalls kann es euch nicht beantworten, aber wenn man älter wird, denkt man öfter über dieses Zeitphänömen nach.
Eine Minute der Zeitmessung, nehmen wir 60 Sekunden. Sie gehen so schnell vorbei, dass wir nicht einmal merken, dass sie vergangen sind.
In dieser kurzen Zeitspanne von vielleicht einigen wenigen Augenzwinkern kann sich unsere ganze Welt verändern.
Als junge Fliegenfischer oder Jäger wollen wir viel erleben in möglichst kurzer Zeit, jeden Fluss entdecken und befischen und die Wälder und Wiesen erpirschen.
„Die nächste Biegung im Fluss“ muss schnell noch ausgefischt werden, der nächste Hochsitz erklommen werden, aber zu welchem Gewinn?
Neugier und Rastlosigkeit treibt uns voran und wir fühlen uns dabei, als wäre keine Zeit vergangen. Aber in dieser Zeit der Eile und Rastlosigkeit, in der wir so schnell wie möglich alles erleben wollen, fischen, jagen, konsumieren, haben wir so viel verpasst.
Nicht jeder Tag vergeht gefühlt gleich, aber die Minuten innerhalb dieses Tages sind gelebt. Einmal vergangen, werden sie nie mehr zurückkehren.
Als wir jung waren, war eine Stunde Zeit wirklich keine große Sache, denn gleich danach wird es ja eine weitere geben. Aber wenn wir älter werden, stellen wir fest, dass die Zeit nicht die gleiche ist wie in unserer Jugend. Eine Stunde vergeht viel schneller.
Aber es hat auch etwas Gutes.
Erweist sich die Zeit doch auch als ein große Heiler.
Nur eine bloße Stunde, die du an einem schönen Tag an deinem Bach oder im Revier verbringen kannst, kann viel dazu beitragen, deine nächsten 24 Stunden mit Erinnerungen zu füllen, die dich auch nach Jahrzehnten bereichern werden, wenn du dich an diese Momente zurückerinnerst.
Also verlangsamen wir unser Denken und Handeln, indem wir schauen und in Achtsamkeit und Freude beobachten, staunen und genießen in jeder Minute, die wir draußen sind.
Alles Gute für 2021.
Tight lines und Horrido.
Spezi
31 Mrz |
Mop-Fly marries Pattegrisen, der PATTEMOPAllgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Friedlich nebeneinander liegen sie bei mir auf dem Bindetisch, die neuen Mop-Flies und die Pattegrisen und warten auf ihren Einsatz am Wasser.
Was wäre, wenn man….
Ja genau, heute Morgen hat mich eine Hochzeit auf die Idee gebracht, auch mit den beiden Vorgenannten Hochzeit zu feiern.
Der gefärbte ferkelfarbene Chenillezapfen sieht doch aus wie eine Ferkelzitse, dem übertragenen Namensgeber der Pattegrisen, da bietet es sich doch an, diese zu kombienieren. Ich nenne diese Vereinigung einfach PATTEMOP.
Zugegeben, mit diesem Chenillezapfen der Mopfly als Hinterleib für die Shrimpfly kommt noch mehr Bewegung ins Spiel der ohnehin schon geilen Pattegriesen.
Auch eine ganz einfache Shrimpfliege à la Mopfly läßt sich daraus natürlich herstellen mit kleinen Speyhecheln oder ähnlichem Material.
Die Mop-Zapfen habe ich mit der Farbe Salmon No. 607 von Jacquard Acid Dyes www.jacquardproducts.com im Wasserbad eingefärbt (beschrieben in einem Artikel mit dem Färben von Federn).
Bindetip:
Bevor die Zapfen oder Nippel aus der Matte geschnitten werden, ziehe ich diese etwas weiter heraus und schneide erst hinter der verknoteten Stelle diese ab. Später binde ich diesen Knoten mit ein, als vorderen Unterkörper der kleinen Fliege und überwinde ihn mit der Speyhechel. Wie schon im vorherigen Artikel beschrieben kann man die Körperanhänge/Steuerruder mit einbinden, ich habe kleine tan-farbene Marabou Grizzlyhecheln verwendet, eingezogen in den Mops und mit UV-Kleber und einer Nadel in Form gebracht und später wie auch den Körper beschnitten. Macht echt was her, und wenn die Fliege im Wasser ruckartig gezogen wird, bewegt sich der Körper wie bei einer echten Sandgarnele vor dem Sprung.
Ihre Fängigkeit darf sie nun bald unter Beweis stellen.
Nun „Gut Zwirn“
und always Tight Lines
Spezi
7 Mrz |
Die MOP FLY aus dem Wischmop.Allgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Mal wieder ein Beitrag zum Thema Fliegenbinden werden einige denken, aber ich wollte warten, bis mich etwas so begeistert, dass ich davon berichten möchte.
Die Chenillezapfen-Nymphe oder Mop-Fly.
Was in Amerika seit etwa Mitte 2016 eine vielfach beschriebene und beachtete, ja oft sogar gehasste Fliege ist, ist ein bei uns weithin noch unbekanntes Muster, hinsichtlich seiner Fängigkeit ein unglaublich einfaches Muster. Und wer dieses Muster kennt, fischt damit fast nur noch und macht daraus ein kleines Geheimnis, oft aus reinem Egoismus oder Scham.
Das kommt mir bekannt vor. Ich erinnere mich noch gut an den Beginn der Goldkopfnymphen-Zeit. Der Tipp kam damals für uns aus der Schweiz, später aus Franken. Wir haben sie vor 40 Jahren aus Messing-Kettengliedern gebaut als es noch keine Goldperlen oder Tungstenperlen gab. Eine mühsame Arbeit, Ketten bei der Sparkasse vom Kugelschreiber „erbeten“ für die kleinen Muster, vom Sanitärhandel für die großen, Kugeln aufspalten und einbinden, zukneifen und lackieren, fertig.
Kaum jemand kannte diese Fliege am Anfang, ihr Erfolg war unglaublich. Später nannte man sie Roman Moser Goldkopfnymphe. Diese Nymphe war sehr fängig, besonders im Frühjahr und Herbst. Heute ist diese Art, eine Nymphe zu binden, normal und als Beschwerung oder lockendes Bindeelement völlig selbstverständlich. Wir nannten sie Bomberfliege in Größe 6-8 gebunden für das Frühjahr und #10-14 nur Goldkopf für den Herbst, den Körper aus Teppichchenille oder Antronfasern „gepfandelt“ und mit einer Zusatzlage dickem Flaschenblei darunter. Auch sie war bald etwas bei uns verpöhnt, denn Purismus und Fischgerechtigkeit wurde gelebt. Mit ihr blieb man selten Schneider und manches Gewässer vermisste bald seine Großforellen und besonders die großen Äschen.
Und nun kommt diese Microfaser Chenillefliege mit beweglichem Körper. Je nach Bindeart hat sie all diese Elemente wie damals unsere Bomber. Nur sie bewegt sich aufreizender. Spottbillig ist die Herstellung aus den Ersatz-Wischbezügen, Waschhandschuhen, Lappen, Badezimmerteppichen oder sogar Überziehsocken für die Bodenreinigung mit Hunderten von Chenillezapfen.
Die hier vorgestellte Basisfliege ist bindetechnisch eine absolute Beginnerfliege, die eigentlich fürs ganze Fischerleben reicht. Denn mehr braucht es nicht, um nahezu immer erfolgreich zu sein. Sie ist der Bankrott für alle Händler, denn viel Bindematerial braucht sie nicht. Als Köcherfliegennymphe oder -Austeiger gefischt, als walzenförmige, meist grau-beige Larvenfliege der Schnaken (Cranefly) oder als neonfarbige Reizfliege bei angetrübtem Wasser und gut erzogenen Fischen.
Ja. sie ist eine Beleidigung für den kreativen Fliegenbinder, ist simpel und in einfacher Version in 30-45 Sekunden gebunden!! In der simpelsten Form schon mit einem „Detatched Body“.
Und sie ist beweglich etwa wie eine Wiggle-Fly, eine extendet Body-Nymphe. Und mit Marabougrannen oder CDC imitiert sie eine fette Köcherfliege phantastisch, oder einen großen Maifliegen-Emerger mit eingesunkenem Körper mit CDC-Flügeln! Mit einer dünnen Nadel lassen sich die Cerci (Hinterleibs-Anhänge) einziehen. Also auch gut für Emerger geeignet, sofern man Foamstreifen mit einbindet, damit sie nicht sinkt, wenn sie als Stillborn treiben soll.
Detatched Body Mayflies
Und was haltet ihr von einer Klinkhammer mit Mops-Körper? Das ist nun mein ultimativer Bindetipp, da ja gerade die Klinkhammer in #10 als satter Bissen begeistern wird. Zugegeben, sie wirkt etwas plump, aber man kann sie mit der Schere noch etwas in Form bringen.
Fettet man den Körper, bieten sich weitere Verwendungsmöglichkeiten an, z.B. für eine schwimmende fette Daddy-Longleg oder trockene Köcherfliege. Auch ein dicker Wurm mit 3 eingebundenen Zapfen ist möglich, hinten, auf dem Hakenschenkel und nach vorne über das Öhr gebunden.
Viele langjährige Fliegenfischer haben in all den Jahren ihre Dosen mit Hunderten ja Tausenden der schönsten Fliegen gefüllt, alle wohlfeil akurat angeordnet, eine Visitenkarte der Eitelkeiten oftmals. Übrigens, spannend allemal, sagt man nicht zeig mir deine Bindeschachtel und ich sag dir wer du bist, Fischer oder Binder oder beides… Und nun soll eine Fliege reichen?
Ja, diese eine reicht Vielen in den USA inzwischen, mal abgesehen von speziellen Begebenheiten am Wasser. Sie fängt, besonders wenn andere Muster versagen. Ohne Beschwerung gebunden, nur mit etwas Flaumfedern oder CDC, die Beweglichkeit und Lebendigkeit schreckt auch scheue Fische nicht ab. Sie scheren weit seitlich aus, wo sie sonst im Fliesgewässer stur in ihrem direkten Driftbereich stehen und nur dort aufnehmen. Die Beweglichkeit des Hinterleibs ist wohl der Schlüsselreiz. Natürlich sollte man dabei auf eine möglichst korrekte freie Drift (deaddrift) achten, oder ihr gezielt Leben „einhauchen“.
Diese in den USA sogenannte Mop-Fly ist wegen ihrer unglaublichen Fängigkeit vielerorts verpöhnt, ja bei einigen Stillwasserseen in England (Rutland Fishery ?) nicht gern gesehen und bei örtlichen Meisterschaften verboten. Auch eine amerikanische Meisterschaft wurde mit ihr schon gewonnen? Welche Möglichkeiten für den „Fischpuff“. Der Mops sieht ja schon aus wie ein Pellet!
Wie man sie bindet, findet man in amerikanischen Internetbeiträgen auf Youtube oder sicher bald in einem deutschen Fliegenbindespezial (Swap) oder einer Zeitschrift.
Unsere binderische Passion lebt gerade von der Bindevielfalt, Traditionen und auch der Freude, neue Muster zu entwerfen und fachzusimpeln. Und wo bleibt all die Bindekunst, wenn uns dieser Mops reichen sollte? So ist es jedoch für mich nicht, deshalb will ich gerne die Vielfalt weiterer Bindemöglichkeiten aufzeigen. Das gibt es auch auf Youtube noch nicht. Also, hier gleich mal meine Montana Nymphe. Mit und ohne Schwänzchen aus Marabou.
Übrigens könnt ihr mit einer sehr scharfen Schere (für CDC-Fiebern) den Mopszapfen etwas beschneiden, siehe Maifliegen-Emerger. Die eingezogenen Fiebern nicht vor dem Einziehen lackieren, sonst wird der Körper unbeweglicher, sondern nach dem Durchziehen später auf dem Hakenschenkel mit einbinden.
Maifliegen-Emerger, beschnitten
Wird der Körper nur oben und unten beschnitten, verbleiben seitlich die Fiebern stehen und deuten Trachen an, z.B. wie bei Rhyacophila-Nymphen. Es gehört schon etwas Fingerspitzengefühl dazu.
Die Mopse könnt ihr mit dem Filzschreiber, am besten in einer kleinen Plastiktüte, in fast jede andere Farbe ändern oder am fertigen Muster nachkolorieren. Es gibt die Matten irgendwo auch in weiß. Die schwarzen Zapfen (Möpse 🙂 ) waren vorher fluo-orange!
Die Chenillematten gibts bei Ebay, Amazon oder im Fahrzeug Zubehörhandel, sie kommen aus China. Nach langer suche hab ich die bunten neonfarbigen Bezüge vom Billig-Textilshop ( Filialen in Großmärkten :-)), für 1,99 € das Stück! Die grauen oder tanfarbenen Überziehschuhe/Socken habe ich aus dem Internet. Suchen müßt ihr diese selbst, weil alles andere schon so einfach ist.
22 Jun |
Naturschutz im Revier: Neue Fledermauskästen an KanzelnAllgemein, Jagen |
Die Kreisjägerschaft Hubertus (KJS Bielefeld) hat an einem Wochenende im April neue Tages-Unterkünfte für die bedrohten Jäger gebaut.
Man kann also sagen, Jäger als Naturschützer helfen Jägern: 14 von 30 in Deutschland lebende Fledermausarten gibt es in Bielefeld.
Man geht davon aus, dass, wenn es gut läuft, etwa die Hälfte davon diese Kästen als Tagesquartier annimmt.
Ein schickes Brandmal der Kreisjägerschaft ziert jeden Kasten.
In unserem Revier haben wir erst einmal 4 Fledermauskästen aufgehängt.
Der Forstbetrieb erhielt ebenfalls einige Kästen zur weiteren Verwendung im Revier.
Die alten Bäume verschwinden leider immer häufiger und die Fledermäuse sind auf die wenigen in Stadt und Forst belassenen natürlichen Verstecke angewiesen.
Bei Forstarbeiten bleiben heute die standfesten alten, als Totholzbäume gekennzeichneten Bäume, im Wald stehen.
In den glatten Dämmputzfassaden modern gedämmter Häusees gibt es keine Ritzen mehr, und die wenigen unbenutzen und von außen zugänglichen Dachböden mit kleinen Öffnungen werden ausgebaut oder energetisch saniert. Daher brauchen die Tiere unsere zusätzliche Hilfe in Form von entsprechenden Quartieren.
Fledermäuse benötigen tagsüber Verstecke, in denen sie schlafen und dösen können.
Sie werden ungewöhnlich alt, bis zu 30 Jahre – und bringen nur ein Junges pro Jahr zur Welt, auch das macht die Tiere schutzbedürftig.
Nun wollen wir abwarten, wann die ersten Mieter einziehen, logiefrei versteht sich.
Mit Waidmannsheil
Spezi
Nachtrag:
Die Befestigung an Bäumen bitte nicht mit Nägeln (auch Weicheisen/Alu) egal welcher Art vornehmen. Bei Fällarbeiten werden die Stämme sonst später durch den Harvester wegen Metallortung aussortiert.
Die Montage erfolgt an der Ost- oder Südost-Seite, bei Beschattung ist auch Südseite und Süd-West geeignet. West ist wegen der Wetterseite und Hauptwindrichtung eher ungünstig. Bei Nordlage kann es wegen fehlender Sonnenwärme zu feucht werden und die Fledermäuse ziehen um. Auch kann es einige Monate oder gar Jahre (2-3) dauern, bis die Kästen bezogen werden. An Kanzeln kann man auch an 2 Seiten montieren, dann ruhig bis zu 4 Stück. Außerdem hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Eckkästen mit einer an der Ecke der Kanzel seitlich überstehenden Blende zu versehen, also eine Art Montage in der Ecke. Diese Kästen werden oft zuerst angenommem, eher als beidseitig ganz frei zugängliche.
Viel Erfolg.
29 Nov |
Herbstliches Revier in heimischer Natur.Allgemein, Jagen |
Vom Herbst geht für mich immer wieder eine ganz besondere Faszination aus. Plötzlich sind die Pilze da, wenn das Wetter ihr heimliches und bisher verborgenes Wachstum begünstigt.
Schaut man sich um, ist alles irgendwie in Aufruhr, überall ein schnelles Wachstum der Pilze und beginnendes Vergehen der absterbenden Flora.
Das Blattwerk färbt sich in alle Farben des Herbstes und die Begleitmusik spielen die fallenden Mastfrüchte der Eicheln und Kastanien im trockenen Laub. Dem sehnsüchtigen Ruf der ziehenden Kraniche gehört nun unsere besondere Aufmerksamkeit.
Emotionale Momente und faszinierende Bilder verabschieden den Spätsommer und die kälter werdenden Tage lassen den nahenden Winter erahnen.
Alles spielt zusammen im Lebensrhythmus der Natur.
Noch einmal schießt sie über vor Überfluss in Farben, Formen und Gegensätzen, aber die Natur nähert sich unaufhaltsam ihrem jährlichen Ende.
Ja, es ist eine aufregende Jahreszeit im Revier.
Horrido
Euer Spezi
16 Jun |
Natur im Revier: Der MalbaumAllgemein, Jagen |
Das Wort Malbaum kommt aus der Jägersprache.
Malbäume stehen natürlich im Wald und dienen dem Wild, wie Rotwild, Wildschweinen (Schwarzwild) oder auch Dachsen dazu, ihr Fell bzw. ihre Schwarte daran zu scheuern und schubbern. Dieses Vorgehen empfinden die Tiere als Wohltat und es hilft ihnen, lästige Parasiten zu entfernen, und dieses besonders im Sommer.
Hierbei wird die Baumrinde mit der Zeit glattgerubbelt und an diesen Scheuerstellen finden wir oft dort anhaftende Haare. Auch der abgestreifte Schlamm markiert den Stamm und man kann anhand der tierischen Hinterlassenschaften auf die Art des Wildes und seiner Größe schließen. Auch durch die Eckzähne (Waffen) der Keiler und die Geweihe der Hirsche können wir Rückschlüsse ziehen. Bei harzigen Bäumen wird auch die Rinde angeknabbert.
Durch den Jäger wird der Malbaum oft mit dem sehr intensiv duftenden Buchenholzteer (Holzkohlenteer) bestrichen, der eine große Lockwirkung ausübt. So kann das Wild an bestimmte Orte gewöhnt werden, dieses dient natürlich auch der Beobachtung, Kontrolle und Bejagung. Der Anstrich ist für das Wild oft über sehr weite Entfernung zu vernehmen.
Der Malbaum befindet sich meist in der Nähe einer Suhle oder Sclammkuhle. Dieses ist besonders für das Schwarzwild wichtig.
Der Malbaum dient auch der Kommunikation unter den Sauen. Bereits die Frischlinge nutzen ihn. So gibt eine Generation diese Bäume an die Nächste weiter und dabei entwickeln sich sogar spezielle Vorlieben, so hat oft jedes Tier der Rotte seinen speziellen Malbaum im Revier.
P.S. Und ich such mir jetzt auch meinen speziellen Malbaum zum Schubbern.
Mit Waidmannsheil grüßt
Spezi
21 Mai |
Gewitter im Wald!! Noch mal Glück gehabt!Allgemein, Fliegenfischen, Jagen |
Was soll man machen, wenn man in Wald und Flur unterwegs ist und von einem Gewitter überrascht wird?
Diese Frage stellte sich mir unlängst.
Meist fängt es harmlos an, es donnert und rumort in der Ferne, Wetterleuchten am Himmel, und wir beginnen, die Sekunden zu zählen, bis es nach dem Blitz donnert. Auf ebener Fläche können wir eine Unwetterfront ja frühzeitig erkennen, wird man aber von einem Gewitter im Wald überrascht, muss man durch das Blätterdach schauen und kann die Situation nur über Blitz und Donner etwas einschätzen.
So erging es mir im letzten Sommer und ich blieb trotzdem an einer Stelle im Wald und wartete ab und versorgte meine Kamera. Dann begann es urplötzlich zu Brausen mit Starkwind und Böen, Äste brachen und ein Starkregen mit Hagel setzte ein. Ich konnte ziemlich durchnässt im nahe stehenden Auto Schutz finden, als es gewaltig krachte und sofort donnerte, als wäre neben mit der Blitz eingeschlagen. Das Revier und damit den Wald verlassen war absolut nicht mehr möglich, Sturzbäche fielen vom Himmel und die Sicht durch die Autoscheiben war gleich null.
Die Gewitterfront zog bald weiter und ich fuhr durch einen verwüsteten Wald nach Hause.
Am nächsten Tag bin ich gespannt wieder raus und sah mich in der Nähe meines Standortes vom Vortag um. Ich entdeckte bereits nach kurzer Zeit keine 50 m entfernt einen Blitzeinschlag in einer Weißtanne, der Stamm war gespalten und verbrannt, teils große Holzsplitter lagen weit verstreut herum und steckten wie Lanzen im Waldboden.
Noch mal Glück gehabt, das hätte auch schiefgehen können. So nah war ich dran.
Tödliche Blitzunfälle während der Jagdausübung oder bei Wanderungen sind nicht so selten, so gab es in den letzten 10 Jahren mehrere Unglücke.
Also frühzeitig Schutz im Auto oder einer Schutzhütte suchen oder den Wald wie auch Freiflächen und Wanderwege rechtzeitig verlassen.
Besser ist es 🙂 !!
Mit Waidmannsheil
Euer Spezi
10 Mai |
Natur im Revier! Der Erdstern.Allgemein, Fliegenfischen, Jagen |
Natur im Revier!
An dieser Stelle werde ich immer mal wieder besondere Pflanzen, Tiere und auch Naturphänomene vorstellen, die mir im Revier begegnen.
An Vielem geht man achtlos vorbei, für anderes ist der Blick noch nicht geschärft, also Augen auf beim nächsten Schnatgang und Waldspaziergang.
Heute: Der Erdstern.
Der Erdstern ist ein Pilz, obwohl er auf den ersten Blick nicht danach aussieht. Ich dachte im letzten Herbst an eine Wald- oder Baumfrucht, die sich geöffnet hatte (Kastanienart, Buche?). Aber weit gefehlt. Auch für viele Jäger / Naturschützer und Naturnutzer ist er übrigens weitestgehend unbekannt!
Der Erdstern erscheint meist im Spätherbst, es gibt jedoch auch mitunter im Frühjahr eine Kollektion. Erdsterne sind keine Speisepilze), sie gelten als ungeniesbar. Sicher wird aber unser Schwarzwild ihn auf seinem Speiseplan haben. Die häufigste Art ist der Gewimperte Erdstern , oder auch Fransen-Erdstern (Geastrum fimbriatum, Syn. Gastrum sessile.
In Deutschland ist der Gewimperte Erdstern weit verbreitet, aber nicht häufig. Es gibt z. Zt. keine Gefährdung.
Mit Horrido und Waidmannsheil
Spezi
10 Mai |
Ein Naturphänomen im Spätwinter.Allgemein, Fliegenfischen, Jagen |
Bei Wanderungen und Pirschgängen im Wald sieht der aufmerksame Beobachter an Frosttagen mit schneefreiem Waldboden am Wegesrand oder mitten im Wald manchmal Äste herumliegen,die mit merkwürdigen weißen, mehreren Zentimeter langen weißen Fäden überzogen sind.
Worum handelt es sich hier? Schimmel? Pilze in dieser Jahreszeit? Zuckerwatte?
Nein, es sind feinste zentimeterlange Eiskristalle, die u.a. Buchenäste überziehen, ähnlich Asbestfasern.
Es handelt sich um sogenanntes Haareis, also Eis aus gefrorenem Wasser.
Klopft man auf den Stock, so bröseln brüchige Kristalle ab,Haucht man den Pelz an, so schmilzt er.
Es muß also in Bodennähe kalt sein und der aus dem verrottenden Ast austretende Wasserdampf gefriert zu Eiskristallen Die Ursache liegt im Holz selbst begründet.
Hier zersetzen Pilze das Holz und machen es porös. Dadurch kommt es zur schwammartigen Aufweichung des Holzes, verbunden mit der Einlagerung von viel Wasser.
So bildet sich das Kammeis.
Die Pilze Diese geben CO2 ab, welches das gefrorene Wasser aus dem Holz treibt.: Es handelt sich hierbei ein Stoffwechselprodukt des im Holz lebenden Organismus, der Pilz atmet.
Horrido und WmH
Spezi
12 Feb |
Die neue Saison ruft! Noch 30 Tage, dann gehts los!Allgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Wie in all den vielen Jahren zuvor sind mit dem Beginn des Jahres alle Fischereischeine zu verlängern. Da tauchen natürlich Fragen auf, wie: Welche Gewässer will ich weiterhin befischen, welche Kosten kann und will ich noch schultern, tut sich noch etwas Neues auf? Zumal ich ja inzwischen auch Jäger geworden bin. Und die Anschaffungen reißen auch nicht ab!
Aber ich habe mir fest vorgenommen, weiterhin meine geliebten Wasser zu besuchen, auch wenn es nicht mehr so intensiv ist. Und natürlich Fliegen binden!
Also bis dann, neue Beiträge kommen.
Tight Lines
Spezi
2 Jan |
Happy New Year to Everyone!Allgemein, Fliegenfischen, Jagen |
Ich wünsche allen, die ihr diesem Blog die Treue haltet, und ab und zu mal hereinschaut, für das Jahr 2015 alles erdenklich Gute.
Ich hoffe, dass Ihr alle euer eigenes 2015 genießen könnt und ihr genügend Zeit habt, eure Flüsse, die stehenden Gewässer sowie eure Reviere und Wälder in gesundem Zustand erleben und aktiv sein könnt, diese mit zu erhalten.
Beste Grüße
Spezi
P.S. Ich werde wieder aktiver in 2015 🙂
26 Apr |
HORRIDOAllgemein, Fliegenfischen, Jagen |
HORRIDO, HORRIDO, HORRIDO. Und ein dreifaches WAIDMANNSHEIL.
Der Spezi ist jetzt Jäger, Jungjäger besser gesagt. Er hat alle 3 Prüfungen bestanden. A dream comes true.
Mein Dank an ALLE, die mich hierbei irgendwie unterstützt und mich fast 7 Monate „ausgehalten“ und meinen Fragen und Kommentaren standgehalten haben.
Dank an vor allem an die Familie, sowie Freunde, Unterstützer, Referenten der KJS Bielefeld und Mutmacher.
- Es lebe der Teufel und die Jagdreiterei!
- Horrido – Joho, Horrido – Joho, Horrido – Joho!
- Hussassa!
Spezi
14 Mrz |
Franziskus der I. oder Franziskus – Hospital in Bielefeld, weltbekannt aufgrund des neuen PapstesAllgemein, Bielefeld |
Ich habe gestern Abend vor dem Fernseher gesessen, nachdem ich im Autoradio gehört hatte, dass weißer Rauch aus der sixtinischen Kapelle aufgestiegen ist. Die Spannung war schon groß, ob es einer der zuvor in der Presse gehandelten Favoriten wird. Geworden ist es der argentinische Kardinal. Und nennen wird sich unser neuer Papst „Franziskus, der Erste“ oder auch Franziskus I. benannt nach dem Heilgen Franz von Assisi. Bürgerlich heisst er Jorge Mario Bergoglio.
Nun habe ich eben gehört, dass unser Franziskus-Hospital in Bielefeld, auch Klösterchen“ genannt, seit gestern Abend einen Ansturm auf dessen Internetseite verzeichnet. Innerhalb von 3 Stunden (21:00 Uhr bis 24:00) haben ca. 25.000 Nutzer die Internetseite angeklickt. Meinen Glückwunsch, denn so wird das Franziskus Hospital noch zu einer Berühmheit.
Für uns ist das schon seit den letzten vier Jahren ein“ besonderer gar heiliger Ort“, denn dort wurden unsere beiden Kinder geboren.
26 Feb |
Spezi sitzt wieder auf der „Schulbank“ und paukt.Allgemein, Fliegenfischen, Jagen |
Der auf dem Bild, das ist der Spezi, als er 3 Jahre alt war. Und wie man sieht, damals bereits seiner Zeit voraus, in fescher Jägerkluft, einem Janker mit Hirschknöpfen. Und sicher war er recht stolz und wußte damals schon, dass er mal Jäger oder sogar Förster werden wollte. Das mit dem Förster, das hat nicht geklappt, aber das andere ,ja, das soll nun doch noch wahr werden.
Und bestimmt haben sich einige gefragt, warum der Spezi keine neuen Berichte mehr schreibt. Nun, es gibt also eine einfache Erklärung. Ich erfülle mir einen Jugendtraum und habe mich noch einmal auf die Schulbank bei der Kreisjägerschaft in Bielefeld gesetzt, um mein „Grünes Abitur“ zu machen.
Seit letztem Jahr im Oktober pauke ich nun jeden Samstag bis zu 8 Stunden den unglaublich umfangreichen Stoff, dazu Exkursionen in Wald, Feld und Flur, Besuche im Tierpark und natürlich wöchentliche Abende mit der Lerngruppe und seit Februar aktuell die praktische Ausbildung.
Und Ende April ist dann Prüfung, dann heißt es Daumen drücken :-).
Ob es klappt, werden wir sehen. Und auch, wie es dann weiter geht, als Naturnutzer und Naturschützer, das wird die Zukunft zeigen.
Und keine Sorge, ich bleibe dem Fliegenfischen treu, versprochen. Und in der Rubrik Jagd werde ich sicher auch mal was schreiben, aber dann erst mal als Jungjäger.
Bis dahin mit waidmännischen Grüßen und einen guten Forellen-Saisonstart.
TIGHT LINES
Spezi
1 Nov |
Vernünftige Fahrradpumpe von Topeak „Joe Blow Max“Allgemein, Sport |
Eigentlich bin ich die letzten Jahre immer mit zu wenig Luft auf meinen Fahrradreifen gefahren. Der Grund dafür ist auch einfach zu finden, ich hatte nur ne billige Standpumpe aus einem bekannten Discounterladen. War irgendwie garnicht zu gebrauchen das Teil. Die meiste Luft ging neben her und der Reifen war immer platt. 🙁
Vorgestern beim Mittagstisch kamen wir irgendwie auf das Thema zu sprechen und ein Kollge schwärmte mir von seiner genialen Standluftpumpe einen vor. Seit er die Pumpe habe, müßte er immer allen Kindern in der Nachbarschaft die Räder aufpumpen. Es hatte sich irgendwie rumgesprochen in der Nachbarschaft, dass er eine „funktionierende“ Luftpumpe hat. Im Laufe der Unterhaltung bekam ich ne kleine Lehrstunde über die Höhe des zu empfehlenden Reifendrucks und wovon dieser abhängig sei. Nämlich von der Art des Reifens, dem Einsatzgebiet des Fahrrades und auch vom persönlichen Empfinden des Radlers.
Ich habe dann nicht lange überlegt und mir abends die kleine Variante seiner Joe Blow Sprint bestellt. Meine Wahl fiel auf die Max, für meine Belange völlig ausreichend. Was soll ich sagen, ich bin begeistert. Ich habe mal eben ohne große Anstrengung 5 bar auf meine Fahrradreifen gepumpt und das Fahren ist nicht mit vorher zu vergleichen. Es ist echt spürbar weniger Rollwiderstand da. Klar, der Reifen ist nun ja auch Runder, aber es macht echt was aus. Mein Tip: Vergesst diese blöden Stabpumpen, die sind was für unterwegs, wenn man mal nen Plattfuss hat, legt euch nen vernünftige Standluftpumpe zu.
6 Feb |
Fly&Tie, ist das Fliegenfischer- Magazin in Deutschland am Ende?Allgemein, Fliegenfischen |
Es ist wohl aus mit Fly&Tie in Deutschland.
Leider muß man inzwischen diesen Eindruck haben, und als hätte ich es nicht schon in meinem Beitrag vom 14.10.2011 geahnt, nun ist es tatsächlich passiert. Siggi Stümpke hat sein Magazin „Fly & Tie“ „verlassen“ und damals in Skandinavien (Malmö) die Rechte am Magazin …….? Er ist wohl nicht mehr erreichbar, wie es in einigen Foren geschrieben steht.
War es damals ein Versuch, dass Magazin zu retten oder wurde das Fell das Bären bereits wissentlich noch bis fast Jahresende von allen gebürstet? Kläglicher Abgang mit „Gutenbergerei“ und locker weitergewullft oder Tragik-Komödie/Tragödie? Vielleicht bringt es die Zeit ans Licht. Irgendwie Schade allemal, egal wie man zur Zeitschrift stand.
Habe ich als damaliger Abonnent doch schon die Zeitschriften FLY ONLY und MIT DER FLIEGE beerdigt und um meine verlorene Kohle getrauert.
Dafür ist nun ein neues Online-Magazin mit dem Namen „The Magic of Fly Fishing – International magazine“ daraus hervorgegangen und gegründet worden. Die ehemaligen Web-Master von Fly&Tie führen es erst einmal weiter im gleichen Heft-Stiel, wie gesagt im world wide web. Toi, toi, toi.
Derweil wurde in Schweden, wie angekündigt, das Magazin Fly & Tie herausgebracht. Die „Erste Nummer“ trägt wohl die Zahl 6, denn die wurde nicht mehr in Deutschland ausgeliefert. Erstmal in schwedisch und englisch.
Viel Erfolg dort allen neuen Machern. Soll wohl ein gutes (besseres) Team sein 🙂
Herzlichst Euer
Spezi
3 Dez |
Auf Hecht und Rapfen mit Fliege? Ein neuer Versuch Ende November.Allgemein, Fliegenfischen |
„Ich bin dann mal wieder weg„,
habe ich meiner Frau noch zugerufen, und um es gleich vorweg zu sagen, ich fuhr zum Fischen, der Jakobsweg muß doch noch etwas warten. Nur leider wieder „Ohne Erfolg“. Ob es wohl am extremen Niedrigwasser liegt? Ich bleib aber weiter dran. Belohnt worden bin ich trotzdem bei herrlichem Spätherbstwetter.
Hunderte von Graugänsen, vereinzelten Nil- und Kanadagänsen und auch kleinen Trups von Schwänen waren in der Luft und auf den Feldern zu hören und zu sehen. Sie werden wohl in bald weiterziehen Richtung Süden und ins Rheintal.
Ja, die Zeichen stehen auf Winter, morgens bedeckt Rauhreif die Wiesen und dichte Nebelschwaden ziehen über den Fluß. Die Weser hat z. Zt. extremes Niedrigwasser, man kann an einigen Stellen weit über die Kiesbänke hineinwaten und der fallende Wassestand ist am dunklen Uferrandstreifen zu sehen. An einigen flachen Stellen fischte ich von freiligenden Kiesbänken weit vom Ufer entfernt das schnelle tiefere Wasser ab. Einen Rapfen habe ich gesehen, er raubte nicht weit entfernt, wollte aber nicht zupacken. Seine große Schwanzspitze tailte das Wasser, ein kurzer Spuk, und alles war wieder still.
Also wieder raus ans Wasser, es soll in den nächsten Tagen stürmisch werden und die dringend erwarteten Niederschläge geben. Bis dahin,
Tight Lines
Spezi
1 Dez |
Amerikan Fly Tyer mit Artikel zu „Feather Extensions“Allgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Aus dem Fly Tyer Autumn 2011/7:
Artikel Hair Today, Gone Tomorrow?
Im letzen Amerikan Fly Tyer steht nun ein Artikel über die Verwendung der Sattelfedern amerikanischer Genetic-Hechelfedern und ich muß doch einräumen, dass ich mich einigen Aussagen zum Thema ‚Hair Feather Extensions‚ nicht ganz verschließen kann.
Viele US-amerikanische und auch europäische FF-Shops konnten in diesen Zeiten der Hechelverknappung sicheres Geld machen, indem Ihre Bestände für gutes Geld aufgekauft wurden und so die Löcher in ihrer Haushaltskasse gestopft werden konnten. Denn viele Leben am Rande des Minimums.
Sie gehen dann oftmmals wieder finanziell gestärkt in die Zukunft und das ist wieder für uns alle von Nutzen. Gute Fliegenfischerläden= gute Ware und Lieferfähigkeit. Also, wo man manchmal nur Dunkel sieht, ist auch Licht am Ende des Tunnels. Denn kein Schatten ohne Licht.
Und noch ein positiver Gedanke zu den Kunden der Extensions. Wenn sich die Girlies für sich und ihre Freunde herausputzen wollen, sei es zu Sylvester oder Karneval und Fasching, freuen wir uns doch einfach mit ihnen. Und vielleicht werden sie auch wegen der zunehmenden Verknappung bereit oder gefordert sein, zukünftig die immer mehr aufkommenden künstlichen bunten Faser-Extensions anzunehmen.
Manchmal braucht es eben Zeit um zu Verstehen, dass man auch mal etwas von der anderen Seite betrachten sollte.
In diesem besten buddhistischen Sinne,
Have Fun
Euer Spezi
20 Nov |
Speyhechel-Federn für Pattegrisen &Co.Allgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Wer suchet, der findet. Oder auch: Glück gehabt.
Wer heute nach Speyfedern für seine Spey-Lachsfliegen oder Shrimpflies sucht, findet oft nicht mehr die geeigneten Federn. Sei es, weil der Handel nur noch in geringer Zahl Spey-Hahnen- und Hennenbälge anbietet, und dazu noch astronomisch teuer, oder einzelne, lose Federn nicht angeboten werden (höchstens bei Ebay , wie z.Zt. mal wieder). Die angebotenen Gänsefedern sind mir für die Pattegrisen etwas zu steif bzw. fein genug und zu lang, Reiherfedern sind ebenfallst meist lang und auch nur selten zu bekommen, weil heute geschützt. Was also tun in diesem Dilemma?
Neben etwas innovativen Ideen, ich sag nur Lana-Grossa-Wolle, (siehe auch Artikel vom 17.Dezember 2009) hilft der Besuch im Tierpark oder beim Fasanenzüchter. Ich hatte nun das Glück, einen ‚Weißen Ohrfasan‘ vom Züchter zu bekommen. Diese Federn sind den Federn der Hühnerzüchtung von Thomas Whiting sehr ähnlich, was die Feinheit der Hechelfiebern angeht. Wenn also mal beim Fasanenzüchter ein Tier stirbt, es ist übrigens egal, ob Hahn oder Henne, hier haben beide Geschlechter das nahezu gleiche Federkleid, dann zugreifen. Es sind wunderschöne und besonders große Tiere, eine Freude, ihnen in einer großen mit Bäumen bestandenen Voliere zuzuschauen. Man kennt noch eine andere Art, die ebenso für den Fliegenbinder interessant ist, den „Blauen Ohrfasan„, der übrigens etwas häufger in der Voliere gehalten wird.
Die weißen Federn sind natürlich gedadezu prädestiniert zum Färben, und wer über etwas Erfahrung verfügt, kann sich seine Salmon-Farbe für die Original-Pattegrisen selber einfärben. Und wer die diversen Berichte von Morten Öland zu seiner Shrimpfly gelesen hat, wird wissen, dass gerade die Farbe weiß im Winter ein Erfolgsgarant sein kann.
Gut Zwirn,
Spezi
P.S. Im Herbst und Winter sind allerorten Ausstellungen der Fasanen- und Hühnerzüchter zu finden. Hinfahren und Kontakte knüpfen. Gestorben wird leider immer! Und das ist zu schade für die „Tonne“.