31 Mrz |
Mop-Fly marries Pattegrisen, der PATTEMOPAllgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Friedlich nebeneinander liegen sie bei mir auf dem Bindetisch, die neuen Mop-Flies und die Pattegrisen und warten auf ihren Einsatz am Wasser.
Was wäre, wenn man….
Ja genau, heute Morgen hat mich eine Hochzeit auf die Idee gebracht, auch mit den beiden Vorgenannten Hochzeit zu feiern.
Der gefärbte ferkelfarbene Chenillezapfen sieht doch aus wie eine Ferkelzitse, dem übertragenen Namensgeber der Pattegrisen, da bietet es sich doch an, diese zu kombienieren. Ich nenne diese Vereinigung einfach PATTEMOP.
Zugegeben, mit diesem Chenillezapfen der Mopfly als Hinterleib für die Shrimpfly kommt noch mehr Bewegung ins Spiel der ohnehin schon geilen Pattegriesen.
Auch eine ganz einfache Shrimpfliege à la Mopfly läßt sich daraus natürlich herstellen mit kleinen Speyhecheln oder ähnlichem Material.
Die Mop-Zapfen habe ich mit der Farbe Salmon No. 607 von Jacquard Acid Dyes www.jacquardproducts.com im Wasserbad eingefärbt (beschrieben in einem Artikel mit dem Färben von Federn).
Bindetip:
Bevor die Zapfen oder Nippel aus der Matte geschnitten werden, ziehe ich diese etwas weiter heraus und schneide erst hinter der verknoteten Stelle diese ab. Später binde ich diesen Knoten mit ein, als vorderen Unterkörper der kleinen Fliege und überwinde ihn mit der Speyhechel. Wie schon im vorherigen Artikel beschrieben kann man die Körperanhänge/Steuerruder mit einbinden, ich habe kleine tan-farbene Marabou Grizzlyhecheln verwendet, eingezogen in den Mops und mit UV-Kleber und einer Nadel in Form gebracht und später wie auch den Körper beschnitten. Macht echt was her, und wenn die Fliege im Wasser ruckartig gezogen wird, bewegt sich der Körper wie bei einer echten Sandgarnele vor dem Sprung.
Ihre Fängigkeit darf sie nun bald unter Beweis stellen.
Nun „Gut Zwirn“
und always Tight Lines
Spezi
7 Mrz |
Die MOP FLY aus dem Wischmop.Allgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Mal wieder ein Beitrag zum Thema Fliegenbinden werden einige denken, aber ich wollte warten, bis mich etwas so begeistert, dass ich davon berichten möchte.
Die Chenillezapfen-Nymphe oder Mop-Fly.
Was in Amerika seit etwa Mitte 2016 eine vielfach beschriebene und beachtete, ja oft sogar gehasste Fliege ist, ist ein bei uns weithin noch unbekanntes Muster, hinsichtlich seiner Fängigkeit ein unglaublich einfaches Muster. Und wer dieses Muster kennt, fischt damit fast nur noch und macht daraus ein kleines Geheimnis, oft aus reinem Egoismus oder Scham.
Das kommt mir bekannt vor. Ich erinnere mich noch gut an den Beginn der Goldkopfnymphen-Zeit. Der Tipp kam damals für uns aus der Schweiz, später aus Franken. Wir haben sie vor 40 Jahren aus Messing-Kettengliedern gebaut als es noch keine Goldperlen oder Tungstenperlen gab. Eine mühsame Arbeit, Ketten bei der Sparkasse vom Kugelschreiber „erbeten“ für die kleinen Muster, vom Sanitärhandel für die großen, Kugeln aufspalten und einbinden, zukneifen und lackieren, fertig.
Kaum jemand kannte diese Fliege am Anfang, ihr Erfolg war unglaublich. Später nannte man sie Roman Moser Goldkopfnymphe. Diese Nymphe war sehr fängig, besonders im Frühjahr und Herbst. Heute ist diese Art, eine Nymphe zu binden, normal und als Beschwerung oder lockendes Bindeelement völlig selbstverständlich. Wir nannten sie Bomberfliege in Größe 6-8 gebunden für das Frühjahr und #10-14 nur Goldkopf für den Herbst, den Körper aus Teppichchenille oder Antronfasern „gepfandelt“ und mit einer Zusatzlage dickem Flaschenblei darunter. Auch sie war bald etwas bei uns verpöhnt, denn Purismus und Fischgerechtigkeit wurde gelebt. Mit ihr blieb man selten Schneider und manches Gewässer vermisste bald seine Großforellen und besonders die großen Äschen.
Und nun kommt diese Microfaser Chenillefliege mit beweglichem Körper. Je nach Bindeart hat sie all diese Elemente wie damals unsere Bomber. Nur sie bewegt sich aufreizender. Spottbillig ist die Herstellung aus den Ersatz-Wischbezügen, Waschhandschuhen, Lappen, Badezimmerteppichen oder sogar Überziehsocken für die Bodenreinigung mit Hunderten von Chenillezapfen.
Die hier vorgestellte Basisfliege ist bindetechnisch eine absolute Beginnerfliege, die eigentlich fürs ganze Fischerleben reicht. Denn mehr braucht es nicht, um nahezu immer erfolgreich zu sein. Sie ist der Bankrott für alle Händler, denn viel Bindematerial braucht sie nicht. Als Köcherfliegennymphe oder -Austeiger gefischt, als walzenförmige, meist grau-beige Larvenfliege der Schnaken (Cranefly) oder als neonfarbige Reizfliege bei angetrübtem Wasser und gut erzogenen Fischen.
Ja. sie ist eine Beleidigung für den kreativen Fliegenbinder, ist simpel und in einfacher Version in 30-45 Sekunden gebunden!! In der simpelsten Form schon mit einem „Detatched Body“.
Und sie ist beweglich etwa wie eine Wiggle-Fly, eine extendet Body-Nymphe. Und mit Marabougrannen oder CDC imitiert sie eine fette Köcherfliege phantastisch, oder einen großen Maifliegen-Emerger mit eingesunkenem Körper mit CDC-Flügeln! Mit einer dünnen Nadel lassen sich die Cerci (Hinterleibs-Anhänge) einziehen. Also auch gut für Emerger geeignet, sofern man Foamstreifen mit einbindet, damit sie nicht sinkt, wenn sie als Stillborn treiben soll.
Detatched Body Mayflies
Und was haltet ihr von einer Klinkhammer mit Mops-Körper? Das ist nun mein ultimativer Bindetipp, da ja gerade die Klinkhammer in #10 als satter Bissen begeistern wird. Zugegeben, sie wirkt etwas plump, aber man kann sie mit der Schere noch etwas in Form bringen.
Fettet man den Körper, bieten sich weitere Verwendungsmöglichkeiten an, z.B. für eine schwimmende fette Daddy-Longleg oder trockene Köcherfliege. Auch ein dicker Wurm mit 3 eingebundenen Zapfen ist möglich, hinten, auf dem Hakenschenkel und nach vorne über das Öhr gebunden.
Viele langjährige Fliegenfischer haben in all den Jahren ihre Dosen mit Hunderten ja Tausenden der schönsten Fliegen gefüllt, alle wohlfeil akurat angeordnet, eine Visitenkarte der Eitelkeiten oftmals. Übrigens, spannend allemal, sagt man nicht zeig mir deine Bindeschachtel und ich sag dir wer du bist, Fischer oder Binder oder beides… Und nun soll eine Fliege reichen?
Ja, diese eine reicht Vielen in den USA inzwischen, mal abgesehen von speziellen Begebenheiten am Wasser. Sie fängt, besonders wenn andere Muster versagen. Ohne Beschwerung gebunden, nur mit etwas Flaumfedern oder CDC, die Beweglichkeit und Lebendigkeit schreckt auch scheue Fische nicht ab. Sie scheren weit seitlich aus, wo sie sonst im Fliesgewässer stur in ihrem direkten Driftbereich stehen und nur dort aufnehmen. Die Beweglichkeit des Hinterleibs ist wohl der Schlüsselreiz. Natürlich sollte man dabei auf eine möglichst korrekte freie Drift (deaddrift) achten, oder ihr gezielt Leben „einhauchen“.
Diese in den USA sogenannte Mop-Fly ist wegen ihrer unglaublichen Fängigkeit vielerorts verpöhnt, ja bei einigen Stillwasserseen in England (Rutland Fishery ?) nicht gern gesehen und bei örtlichen Meisterschaften verboten. Auch eine amerikanische Meisterschaft wurde mit ihr schon gewonnen? Welche Möglichkeiten für den „Fischpuff“. Der Mops sieht ja schon aus wie ein Pellet!
Wie man sie bindet, findet man in amerikanischen Internetbeiträgen auf Youtube oder sicher bald in einem deutschen Fliegenbindespezial (Swap) oder einer Zeitschrift.
Unsere binderische Passion lebt gerade von der Bindevielfalt, Traditionen und auch der Freude, neue Muster zu entwerfen und fachzusimpeln. Und wo bleibt all die Bindekunst, wenn uns dieser Mops reichen sollte? So ist es jedoch für mich nicht, deshalb will ich gerne die Vielfalt weiterer Bindemöglichkeiten aufzeigen. Das gibt es auch auf Youtube noch nicht. Also, hier gleich mal meine Montana Nymphe. Mit und ohne Schwänzchen aus Marabou.
Übrigens könnt ihr mit einer sehr scharfen Schere (für CDC-Fiebern) den Mopszapfen etwas beschneiden, siehe Maifliegen-Emerger. Die eingezogenen Fiebern nicht vor dem Einziehen lackieren, sonst wird der Körper unbeweglicher, sondern nach dem Durchziehen später auf dem Hakenschenkel mit einbinden.
Maifliegen-Emerger, beschnitten
Wird der Körper nur oben und unten beschnitten, verbleiben seitlich die Fiebern stehen und deuten Trachen an, z.B. wie bei Rhyacophila-Nymphen. Es gehört schon etwas Fingerspitzengefühl dazu.
Die Mopse könnt ihr mit dem Filzschreiber, am besten in einer kleinen Plastiktüte, in fast jede andere Farbe ändern oder am fertigen Muster nachkolorieren. Es gibt die Matten irgendwo auch in weiß. Die schwarzen Zapfen (Möpse 🙂 ) waren vorher fluo-orange!
Die Chenillematten gibts bei Ebay, Amazon oder im Fahrzeug Zubehörhandel, sie kommen aus China. Nach langer suche hab ich die bunten neonfarbigen Bezüge vom Billig-Textilshop ( Filialen in Großmärkten :-)), für 1,99 € das Stück! Die grauen oder tanfarbenen Überziehschuhe/Socken habe ich aus dem Internet. Suchen müßt ihr diese selbst, weil alles andere schon so einfach ist.
12 Feb |
Die neue Saison ruft! Noch 30 Tage, dann gehts los!Allgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Wie in all den vielen Jahren zuvor sind mit dem Beginn des Jahres alle Fischereischeine zu verlängern. Da tauchen natürlich Fragen auf, wie: Welche Gewässer will ich weiterhin befischen, welche Kosten kann und will ich noch schultern, tut sich noch etwas Neues auf? Zumal ich ja inzwischen auch Jäger geworden bin. Und die Anschaffungen reißen auch nicht ab!
Aber ich habe mir fest vorgenommen, weiterhin meine geliebten Wasser zu besuchen, auch wenn es nicht mehr so intensiv ist. Und natürlich Fliegen binden!
Also bis dann, neue Beiträge kommen.
Tight Lines
Spezi
1 Dez |
Amerikan Fly Tyer mit Artikel zu „Feather Extensions“Allgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Aus dem Fly Tyer Autumn 2011/7:
Artikel Hair Today, Gone Tomorrow?
Im letzen Amerikan Fly Tyer steht nun ein Artikel über die Verwendung der Sattelfedern amerikanischer Genetic-Hechelfedern und ich muß doch einräumen, dass ich mich einigen Aussagen zum Thema ‚Hair Feather Extensions‚ nicht ganz verschließen kann.
Viele US-amerikanische und auch europäische FF-Shops konnten in diesen Zeiten der Hechelverknappung sicheres Geld machen, indem Ihre Bestände für gutes Geld aufgekauft wurden und so die Löcher in ihrer Haushaltskasse gestopft werden konnten. Denn viele Leben am Rande des Minimums.
Sie gehen dann oftmmals wieder finanziell gestärkt in die Zukunft und das ist wieder für uns alle von Nutzen. Gute Fliegenfischerläden= gute Ware und Lieferfähigkeit. Also, wo man manchmal nur Dunkel sieht, ist auch Licht am Ende des Tunnels. Denn kein Schatten ohne Licht.
Und noch ein positiver Gedanke zu den Kunden der Extensions. Wenn sich die Girlies für sich und ihre Freunde herausputzen wollen, sei es zu Sylvester oder Karneval und Fasching, freuen wir uns doch einfach mit ihnen. Und vielleicht werden sie auch wegen der zunehmenden Verknappung bereit oder gefordert sein, zukünftig die immer mehr aufkommenden künstlichen bunten Faser-Extensions anzunehmen.
Manchmal braucht es eben Zeit um zu Verstehen, dass man auch mal etwas von der anderen Seite betrachten sollte.
In diesem besten buddhistischen Sinne,
Have Fun
Euer Spezi
20 Nov |
Speyhechel-Federn für Pattegrisen &Co.Allgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Wer suchet, der findet. Oder auch: Glück gehabt.
Wer heute nach Speyfedern für seine Spey-Lachsfliegen oder Shrimpflies sucht, findet oft nicht mehr die geeigneten Federn. Sei es, weil der Handel nur noch in geringer Zahl Spey-Hahnen- und Hennenbälge anbietet, und dazu noch astronomisch teuer, oder einzelne, lose Federn nicht angeboten werden (höchstens bei Ebay , wie z.Zt. mal wieder). Die angebotenen Gänsefedern sind mir für die Pattegrisen etwas zu steif bzw. fein genug und zu lang, Reiherfedern sind ebenfallst meist lang und auch nur selten zu bekommen, weil heute geschützt. Was also tun in diesem Dilemma?
Neben etwas innovativen Ideen, ich sag nur Lana-Grossa-Wolle, (siehe auch Artikel vom 17.Dezember 2009) hilft der Besuch im Tierpark oder beim Fasanenzüchter. Ich hatte nun das Glück, einen ‚Weißen Ohrfasan‘ vom Züchter zu bekommen. Diese Federn sind den Federn der Hühnerzüchtung von Thomas Whiting sehr ähnlich, was die Feinheit der Hechelfiebern angeht. Wenn also mal beim Fasanenzüchter ein Tier stirbt, es ist übrigens egal, ob Hahn oder Henne, hier haben beide Geschlechter das nahezu gleiche Federkleid, dann zugreifen. Es sind wunderschöne und besonders große Tiere, eine Freude, ihnen in einer großen mit Bäumen bestandenen Voliere zuzuschauen. Man kennt noch eine andere Art, die ebenso für den Fliegenbinder interessant ist, den „Blauen Ohrfasan„, der übrigens etwas häufger in der Voliere gehalten wird.
Die weißen Federn sind natürlich gedadezu prädestiniert zum Färben, und wer über etwas Erfahrung verfügt, kann sich seine Salmon-Farbe für die Original-Pattegrisen selber einfärben. Und wer die diversen Berichte von Morten Öland zu seiner Shrimpfly gelesen hat, wird wissen, dass gerade die Farbe weiß im Winter ein Erfolgsgarant sein kann.
Gut Zwirn,
Spezi
P.S. Im Herbst und Winter sind allerorten Ausstellungen der Fasanen- und Hühnerzüchter zu finden. Hinfahren und Kontakte knüpfen. Gestorben wird leider immer! Und das ist zu schade für die „Tonne“.
17 Nov |
Whiting Midge-Size Grizzly Saddle rechtzeitig zur Bindesaison!Allgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Wieder neu im Handel: Whiting-Sättel in Midge Size.
Da sich diese sehr schmalen dünnen Federn wohl nicht für Hairextensions eignen, sind diese nun wieder erhältlich. Vorerst, bis sie wieder vergriffen sind.
Lange habe ich darauf gewartet, einen neuen Grizzly-Sattel in Midge-Size zu bekommen.
Er war zwar nicht gerade preiswert, aber wer kleine Fliegen, also Mücken (Midges) in Hakengröße 20 -22 und kleiner binden möchte, kommt an diesen Sätteln nicht vorbei. OK, ein guter Skalp hat auch viele schöne kleine Federchen, aber das ist nicht hiermit zu vergleichen:
Auch gut zum Einbinden in Hechtstreamer und Intruder-Flies, aber eigentlich viel zu schade dafür.
Bekommen habe ich ihn in England bei Phil Holding von der Fly Tying-Boutique, zu finden unter :
Hier könnt ihr alles nachlesen. Erhältlich in allen wichtigen Naturfarben, auch als halber Sattel. Er liefert sehr schnell, tadeloser Service.
Lets tie together,
gut Zwirn and ‚have Fun‘
Spezi
3 Nov |
PIKE ON FLY. Vom ersten Herbstfischen auf Hecht & Co.Allgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Mal wieder an der Weser.
Nun ist es schon seit einigen Wochen Herbst und die ersten bunten Blätter fallen bereits aufs Wasser. Leider habe ich erst jetzt die Zeit gefunden, den Raubfischen nach zu stellen, bevor mich der Winterkoller und Bindeblues voll erfasst. Es ist zuerst immer wieder gewöhnungsbedürftig, die schweren Hechtbunnys und andere Großstreamer zu werfen, also immer schön die Streckpausen einhalten, passend beschleunigen und notfalls mit größerer Schlaufe werfen. Und nach einigen Würfen gelingt es immer besser und das noch hohe Ufergras und -Gestrüb wird überworfen beim Vorschwung. OK, ab und zu ein kleines „Pardon“, Haken lösen und weiter geht’s.
Der Wasserstand ist jetzt sehr niedrig, klares Wasser und die herbstliche Landschaft machen das Fischen zur Freude, den Streamer im Wasser zu beobachten und mit jedem neuen Zug auf den ersehnten Biss zu hoffen, lässt einen fiebern. Die Buhnen sind nun voll begehbar und die Strömung am Buhnenkopf verführt vielleicht auch einen Rapfen zum Zupacken. Aber ich bleibe an allen 3 Tagen „Schneider“, aber das ist für mich kein Problem. Nur einmal hielt ein dunkler Schatten als Nachläufer in der Buhne die Spannung weiterhin offen und man war wieder voll konzentriert.
Spät an einem Nachmittag hatte ein Uhu (Bubo bubo) im nahen alten Steinbruch oberhalb der Abbruchkante seinen Revierplatz eingenommen. Sein kurzes tiefes und dumpfes U-hu schallte über die Weser und wird mir mit wohligem Schauer in Erinnerung bleiben. Ein tolles Naturschauspiel, absolut nicht alltäglich (leider nur akustisch). Ich habe es als Ton aufgenommen per Kamera-Video mit Bildern vom Steinbruch.
Vielleicht wird mir demnächst das Fangglück wieder hold sein und ich kann ein schönes Bild von meinem ersten Herbsthecht einstellen. Ich will am Wochenende wieder los.
ALLES GUT? DENKSTE !
Nein, ich habe mich nicht wie im letzten Herbst wieder im Acker festgefahren und mußte mich rausbuddeln, auch ins Wasser bin ich nicht wie vor 3 Jahren kopfüber gefallen, nein.
Ich habe es fertiggebracht, meine Selbstgebaute 9 ft. #6 zu zerlegen, voll geschrottet in nun 6 anstelle von 4 Teilen. Zwei Brüche, einmal im Handteil oben und einmal im ersten Einsteckteil, alles zerbarst mit lautem Knall. Das mußt du mal hören, echt krass. Gänsehaut pur mit Wutausbruch und Selbstverwünschungen aller Art. Nur wie es passiert ist, bleibt mein Geheimniss, dieses Mal, man muß ja auch etwas für sich behalten können. 🙂
Gut Holz, und ‚ Have Fun‘.
FLIEGENFISCHEN ist mehr als nur Fische fangen.
Spezi
14 Okt |
Fly & Tie – Schwedens neues Fliegenfischer-Magazin!Allgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Ich komme gerade aus Stockholm, aus einer wirklich sehr schönen Stadt. Hier kannst du direkt in der Stadt Hechte, Barsche und Meerforellen fangen, und das alles kostenlos. Denn das Fischen ist in der Stadt selbst frei und die Stadtfläche besteht zu über 30 % aus Wasser in Trinkwasserqualität. Aber warum ich das alles erzähle ist nicht der eigentliche Grund dieses Artikels.
Im Zeitschriftenladen mit allen nationalen und internationalen Magazinen hatte ich mich mit 2 schwedischen und 2 englisch/amerikanischen Magazinen eingedeckt, als mir ein Bekannter einen Tip gab. Es wird bald noch ein weiteres schwedisches Fliegenfischer-Magazin geben, aber das kennt ihr schon. Es ist Fly &tie. Dann gibt es dieses Heft 3-sprachig, also hier nur schwedisch. Schaut doch mal ins Internet, da gibt’s alles nachzulesen.
Hier der Link dazu:
Einfach nur Fly & Tie unter ’suchen‘ eingeben, dann kommt ihr zum Hinweis. Die erste Ausgabe erscheint am 6. Dezember und wird sechsmal pro Jahr erscheinen.
Johan Klingberg hat ja bereits in Fly & tie seine Artikel veröffentlicht, übrigens ein sehr netter Kerl. Ich traf ihn letztes Jahr auf der Fly-Fair in Holland. Und viele kennen ihn evtl. von seiner DVD „Mayfly-madness. Übrigens hat er gerade eine neue DVD mit Roman Moser gedreht über das Streamerfischen. Ist wohl bald im Handel.
Aber warum jetzt Fly&tie in Schwedisch? Die haben doch bereits 3 Magazine, gibt das der Markt her? Bestimmt jeder Zweite spricht und schreibt sehr gut englisch, warum holt sich der Verlag den Wettbewerbt ins Haus? Wir werden sehen.
Have Fun.
Spezi
9 Sep |
Feather-Hair-Extensions im Fliegenfischerladen in Deutschland gefunden! Nun ist es passiert.Allgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Ich glaub es nicht, nun bietet auch ein deutscher Fliegenfischerversand für bis zu 20.- Euronen diese Feather-Hair-Extensions an. Schnell noch mit auf diesen Zug aufspringen und die nicht benötigten Federn aus der Ecke holen, sorry, aber ich finde es nicht gut, Raffgier aller Orten. OK, freie Marktwirtschaft denkt da mancher, und nichts ist ja schwieriger, als an das Geld anderer Leute zu kommen. Überlebenskampf aller Orten?
Und das machen Fliegenfischershops in den USA zum Teil ja auch, sofern sie noch Ware haben. Im Mutterland des amerikanischen Pioniers des Fliegenfischens, Theodore Gorden, im Shop von den Dettes in Roscoe („Dette Trout Flies“), Catskills, kosten die Sättel inzwischen 150.- und 350.- Dollar, kann man per Internet im Shop kaufen. Es ist doch der Wahnsinn. Und jetzt das.
Gestern stand hier noch Extensions, heute heißt es Haarverlängerungen aus Federn! Und morgen wieder Bindematerial, der ganze Sattel dann für 39,50 € bestehend aus über 250 Federn und hier heute für 5-8 Stck. Federn für 20,00€, eben ein Sonderangebot, ja das ist eben Mode, und danach ab ins Outlet-Center.
Ich habe Freunde, bei denen wird’s langsam lichter auf dem Kopf, für die wären doch solche Haarverlängerungen eine prima Sache, oder habe ich da was falsch verstanden, ist das alles nur unser täglicher Wahnsinn?
Ein etwas angesäuerter Spezi 🙁
Aber was ist mein Motto: „Have Fun“. Also bitte.. Lebbe geht weiter.
PS.: Soeben fand ich noch in einem US-Girly-Blog die Meinung, dass diese Extensions langsam out sind. Ich glaub noch nicht dran, aber trotzdem, Land in Sicht, Freunde der Fliege… :-
8 Aug |
Feather-Extensions: Fliegenbinder und Fliegenfischer vor dem Notstand? Wo sind die schönen langen Hechelfedern?Allgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Sind gute Whiting-Sättel in den USA nicht mehr zu bekommen zu normalen Preisen? Unmöglich?
Lest selbst von diesem Goldrausch unserer Tage!
Seit etwa März dieses Jahres bekomme ich nun keine Werbemails meines Hechel- und Sattelbalglieferanten aus den USA mehr, die sich auf neue eingestellte Feder-Ware beziehen.
Er kauft wohl nichts Neues mehr, ist sicher pleite, war mein erster Gedanke, aber auf Nachfrage teilte er mir damals mit, dass es momentan kaum neue Whiting-Sättel, und hier besonders die Grizzly-Sättel, mehr im Handel gäbe. Warum nur? Hatte Thomas Whiting seine Zucht aufgegeben, war die Vogelgrippe oder eine Seuche über seiner Hatchery ausgebrochen oder was war los? Dann nach einigem recherchieren kam die Erklärung.
Ein neur Trend war ausgebrochen, ausgehend vom Norden der USA. Nahezu alle langen Federn und Sattelbälge von Whiting, Miner, Metz und anderen wurden anderweitig verwendet als zum Fliegenbinden und der gesamte Markt in den Fliegenfischerläden wurde aufgekauft. Von wem? Eine Industrie-Einkäuferin kaufte die gesammte Wand mit Bälgen in einem großen Shop für 10.000.- Dollar mit einem Schlag. Das Geschäft der Saison für beide, Händler und Einkäufer.
Die Industrie für Haarschmuck hatte einen neuen Trend erfunden und die Federn wurden nun zum oftmals zehnfachen Preis verkauft. Als sog. „Feather-Extensions“, „Feather-Heads“ oder auch „Hair-Cocktails“ wird nun dieser Hahnenfeder-Haarschmuck verkauft. Diese Strähnchen aus bis zu 40 cm langen Hechelfedern mit Schmuckrumpffedern oder Lederstreifchen garniert werden ins Haar gesteckt, geklippst oder geflochen, es gibt sie mehrfarbig oder naturfarben, eben so wie die Sattelbälge uns bekannt sind. Helle Farben werden, abgestimmt auf Blondienen, bevorzugt und sind entsprechend teuer. Ein Extensions aus Federn kann bis zu 50.- Dollar kosten, bestehend aus ca. 12-18 Federn und Beiwerk. Und ein guter Silber-Sattel für die Herstellung kostet dann schon mal bis zu 600.- Dollar, 200-300.- Dollar ist völlig normal. Welcher Fliegenbinder ist bereit, dass zu berappen?
Und Thomas Whiting verkauft an den, der am meisten zahlt. Der Markt, und hiermit die Nachfrage, bestimmt den Preis.
Angeblich hat ein deutscher Textilhändler für die nächsten 1-2 Jahre alles für Europa bestimmte eingekauft. Ich mags nicht glauben, aber wollen wir mal die Catwalks dieser Modewelt im Auge behalten.
In den USA gibt es natürlich Webseiten, nur für diese „Feather-Extensions“ ( www.finefeatherheads.com.)
In Deutschland sind diese Art Extensions noch nicht bekannt, lediglich findet man so genannte
„Hairaisers„ ( www.amazon.de ).
Oder hier:
Http://www.youtube.com
Jennifer Love Hewitt, Selena Gomez und andere Stars waren (wieder mal) die Vorreiter für diesen neuen Trend.
Und wenn ihr schon auf den Hund gekommen seid, auch die werden in USA mit sog.“Puppylocks feather fur extensions“ an den Ohren und darunter aufgehübscht.
Kommt der Trend auch zu uns? Ich glaube nicht. In zwei bis drei Jahren kannst du wieder preiswert kaufen. Wetten?
Ich habe nun aber vorsorglich mein Lager gesichtet und die Bälge und Federn gezählt. HURRA, ich kann mir ein neues Auto kaufen. Und wer will, dem binde ich gerne ein paar Extensions, ich habe alle Farben und Längen da. Anfragen willkommen. Und ich verwende nur Whiting oder Miner, keinen Federschund wie vielfach angeboten. Auch alte, überlagerte Hoffmann-Bälge werden nun verkauft für hunderte von Dollars, diese Federn brechen sicher nach der ersten oder zweiten Haarwäsche! 🙂
Sehr schöner Cree-Sattel in Top-Qualität mit mind. 4 Farben und klarer Abgrenzung des schwarzen Y.
Herzlichst Euer
SPEZI
PS: Ich mach mich jetzt ans Binden dieser Dinger, vielleicht zeige ich mal meine neuen Hairfliegen.
Nachtrag v. 16.08.11: Bei Ebay wurden aktuell je 900,00 Dollar für Grizzly-Sätttel gezahlt. Wahnsinn, vor einen halben Jahr noch 55,00 Dollar /Stck.
Nachtrag v. 25.08.11: Neuer Höchstpreis am 22.08.2011: 1250.- Dollar Grizzly-Sattel
8 Jun |
Die Fliegen zum Wolfsbarschfischen.Allgemein, Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Wolfsbarschfliegen, eine kleine Einführung.
Die Fliegen für den Wolfsbarsch sind weitestgehend die gleichen wie für alle räuberisch lebenden Meeresfische, können also auch für Dorsch und Meerforelle und natürlich tropische Raubfische verwendet werden.
Es gibt es eine Unzahl von Fliegen die sich eignen, also alles, was einem Beutefischchen, den Garnelen oder Krebsen ähnelt.
Besonders hervorheben möchte ich: Leftys Deceiver, den Clouser Deep Water Minnow, alle Arten von Sandaalfliegen wie die Surf Candy, Gartsides Sandeel (mit CCG) oder Krebs (Crab)-Fliegen, sowie alle Arten von Krabbenimitationen (Shrimp-Flies), einschl. der Pattegriesen! Auch die kleineren Hakengrößen der Tarpon-Roach Flies werden verwendet.
Natürlich kommt es auf die Anbieteweise an, welche Fliege ich vorzugsweise wie fische, z. Bsp. den Clouser an der Trocken- oder Intemediate- Schnur, den Deceiver zusätzlich an der Sinkschnur usw..
Die Farbe der Fliege hängt hierbei ab von der Sichtigkeit des Wassers und der Tageszeit bzw. den Lichtverhältnissen wie bewölkt, nebelig oder klarem Wetter. Ich fische hellere Muster wenn die Sonne nicht so hoch am Himmel steht (Morgens und Abends) und dunklere Fliegen um die Mittagszeit bei hohem Sonnenstand.
Dieses Rezept beruht auf der Sichtbarkeit der Fliege im Wasser gegen das Licht bzw. den Himmel gesehen. Denn eine helle Fliege zerfließt gegen das Licht gesehen im Wasser und der Barsch sieht die Fliege nicht so gut, und der Beuteinstinkt wird nicht ausgelöst zu zuschlagen, eine etwas dunklere Fliege zeichnet sich dagegen besser ab, wird gesehen und attackiert.
Farben sind z.B. gelb-weiß für den Morgen und Abend, blau-weiß am Vormittag, schwarz-weiß oder olive-weiß am Mittag und weiß-chartreuse in tiefer Dämmerung und Nachts. Also je heller das Wetter, umso stärker der Kontrast.
Die Farben wie rot-weiß oder weiß-orange sind gute Reizfarben, besonders im Sommer und Herbst. Auch weiß-pink ist einen Versuch wert. Den Deceiver binde ich auch gerne mit sog. splayed wings, also die Schwanzfedern gespreizt, paarweise mit der Krümmung zueinander. Dieses bewirkt einen zusätzlichen Reiz, da sich die Federn beim Zug schließen und wieder öffnen, wie ein Frosch beim Schwimmen. Normaleweise bindet man den Deceiver mit der Krümmung nach innen, wie gefaltete Hände.
Hier einige Beispiele:
Weitere Muster folgen.
Tight Lines
Spezi
7 Mrz |
Pattegriesen Dubbing selbst herstellen.Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Tolles Dubbing für Shrimpmuster vom Huskymischling.
Da gehe ich vor einigen Tagen spazieren und treffe zufällig auf meinen Arbeitskollegen, der noch schnell ein paar Einkäufe erledigen will. Und wie immer hat er seinen Hund mit dabei, einen schneeweißen (wenn gebadet!) Huskymischling. Wann kämmst du den das nächste mal aus, war meine erste Frage und die in die Tat umgesetzte Antwort lag dann Montags bei mir auf dem Schreibtisch. Eine Tüte randvoll mit ausgekämmter Unterwolle, fast weiß mit kleinen und größeren Härchen, ideal für mein Vorhaben. Nun brauchte ich ja nicht mehr den Schäferhunden nachzuschauen und überlegen, wie ich Herrchen oder Frauchen am besten beibringe, dass ich etwas Wolle vom Bauch ihres(r) Liebsten hätte 🙂 , für meine Schäferreje (einfache Shrimpfliege).
Nach einem ausgiebigen Reinigungsbad in warmem Wasser mit etwas Perwoll drin hatte ich ein schneeweißes, transluzentes Rohmaterial zum Herstellen von Fliegenbindedubbing für meine Shrimpmuster. Und jetzt hatte es auch eindeutig einen frischeren Duft!!
Im Wasserbad waren diese Flusen fast durchsichtig, jetzt nur noch trocknen und mit anderen Zusatzfasern und diversem Glitzermaterial in der alten Kaffeebohnenmühle vermischen.
Man könnte doch auch die Fasern färben, gesagt, getan. Natürlich in Farbe salmon für meine Pattegriesen. Und das Ergebnis ist einfach phantastisch, ich war selbst überrascht, denn Fellfasern hatte ich bisher noch nicht gefärbt. In eine Socke vom Nylonstrumpf meiner Frau eingefüllt und zugeknotet habe ich sie im Wasserbad gefärbt und anschliesend wie meine Bälge ausgewaschen und getrocknet.
In der Kaffemühle habe ich dieses weiße Dubbing mit Ice Dubbing fl. Shell Pink und/oder mit Ice Dubbing UV Perl(alles von Flyfishing Europe) und etwas gelbem und natur Seal (von SWISS CDC) gemischt. Das Seal ist ideal zum Vermischen mit der Unterwolle geeignet und bringt einen zusätzlichen natürlichen Glanz ins Dubbing.
Mit etwas UV-Ice in Pink wird es auch sehr schön mit pinkem Unterton für weiße Muster.
Noch ein Tipp: Das Dubbing beim Binden locker verdrallen und nachher immer gut auskämmen, das erhöht die Durchsichtigkeit der Fliege und läßt sie wesentlich natürlicher erscheinen im Wasser.
Also, Bürsten und Hundekämme bereitgehalten und los gehts, auf dass kein Hund mehr vor euch sicher sei.
Have fun,
Spezi
15 Jan |
Hahnenbälge und Federn färben mit Säurefarben (Acid-Dyes)Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Wenn die Pattegrisen-Speybälge in der begehrten Farbe Salmon ausverkauft sind, dann….
…muß man eben andere Federn (Reiher, Fasan, Sattelbälge), Hühner-Bälge, Fell und sogar Wolle sowie Dubbings in hellen Farben (am besten weiß) selbst einfärben. Will man darüber hinaus auch in traditionelle Farben für spezielle alte Muster (z.B. Irische Mayflies, alte Schmuck-Lachsfliegen) einfärben, muß man sich zu helfen wissen. Das ist auch nicht weiter schwierig, denn es gibt sehr gute Säure-Färbemittel zu kaufen und das Färben selbst ist recht einfach.
Säure Färbemittel, sog. Acid-Dyes, sind speziell für das Einfärben von Naturmaterialien wie Wolle, Federn, Felle und Seide geeignet. Der Handel bietet Farben von Jacquard (USA) www.jacquardproducts.com oder auch Fa. Veniard (England) z. B. www.veniard.com und www.theessentialfly.com.
In Deutschland liefert www.patchworkshop.de die Jacquard-Farben, nur dieser Shop hat die Farbe „Salmon“. Die gibt es nicht bei Veniard! Veniard-Farben liefern alle FF-Shops, die auch die Veniard-Fliegenbindeprodukte führen bzw. sie können diese besorgen.
Der Färbevorgang geht wie folgt: Hellere Farbtöne sollten etwa 0,5 Gewichts-% Färbepulver haben, bezogen auf das trockene Material des zu färbenden Stoffes etc., mittlere Töne etwa 1 Gewichts-% Pulver, Dunkle Töne etwa 2 % . Schwarz bis 5%.
Wenn also 500 g trockene Federn oder ein Balg in einen mittleren Ton gefärbt werden sollen, ist 1% von 500 g = ca. 5 g Pulver . Abwiegen mit Briefwaage oder Grain-Grammwaage eines Jägers (Wiederlader) oder Feinstwaage. Es entspricht etwa 2 gehäuften TL.
Färbevorgang:
1. Zu färbendes Material in 30-40°C warmem Wasser mit etwas Spülmittel (1 TL) und evtl. Zusatz von einem Spritzer Perwoll (oder mit Synthrapol oder Venpol als Zugabe) gut wässern, leicht auswaschen/entfetten und für einige Minuten bis 30 Minuten einwirken lassen. Wassergeflügel-Federn/Bälge brauchen länger als andere Federn wegen dem höheren Fettgehalt. Es sollte sauber und fettfrei sein. Anschliesend gut mit klarem Wasser in einer Schüssel und evtl. fliesendem Wasser ausspülen, auswaschen und abtropfen lassen, evtl. leicht ausdrücken.
2. Nach Färbeangabe abgewogenes Farbpulver in etwas kochendem Wasser (aus dem Wasserkocher) auflösen und gut umrühren. In einen Topf/Gefäß 1 l Wasser geben, zur Farbfixierung ca. 1/4 Teelöffel (TL) kristalline Zitronensäure oder 1 Esslöffel Essig oder 1 TL Essigessenz 25% dem Färbebad zugeben, immer auf 1 l. gerechnet. Nun beides (Färbelösung und Färbebad) zusammenmischen und gut verrühren.
3. Nun das vorgewässerte Färbegut zufügen und auf dem Herd langsam bis knapp zum Siedepunkt erwärmen, anfangs öfter vorsichtig umrühren. Da Färbefarben oft aus 3 Komponenten bestehen, werden die einzelnen Farbanteile erst nach und nach aufgenommen, also nicht zu früh entnehmen, lieber erst schwach einfärben mit weniger Pulver. Nach etwa 3-4 Minuten ist schon viel Farbe aufgenommen worden, nach max. 30-40 Minuten haben die Fasern das Färbemittel meist komplett aufgenommen. Bei richtiger Dosierung wird das Wasser sehr hell, fast wasserklar. Nun wieder abkühlen lassen, große schnelle Temperatursprünge vermeiden. Ganz dunkle Farben wie schwarz ggf. sehr lange oder sogar über Nacht einwirken lassen.
4. Die fertig gefärbten Materialien sehr gut ausspülen, 2-3 mal mit 30-40°C warmem Wasser, mittels Sieb oder Durchschlag (Frittiersieb). Man kann auch mit etwas Synthrapol oder Venpol als Zugabe zum Spülwasser ausspülen, um mit diesen Spezial-Detergenzien restliche Färbepartikel zu entfernen und auszuwaschen. Ich habe es jedoch ohne diese Mittel immer gut hinbekommen.
5. Anschliesend gut trocknen mit Küchen-Krepppapier und Haarföhn, immer gegen die Wuchsrichtung beim Balg oder Fell blasen. Nicht zu heiß, immer gut bewegen und schütteln beim Föhnen. Einzelnes bereits trockenes Material evtl. später über heißem Dampf (Bälge, goße Federn) wieder dämpfen und in Form streichen. Gelbe und rot-orange Töne sind gut zu färben, ebenso Grün. Olive- und dunfarbige Töne sind etwas schwieriger in der genau gewünschten Nuance zu erzielen.
Wichtiger Hinweis:
Bitte alle Arbeiten mit Gummi-Schutzhandschuhen durchführen!! Hautkontakt und Spritzer vermeiden, Pulvergefäß über nasser Zeitung oder Wischvlies öffnen und abfüllen, Spritzer und Pulver gleich mit feuchtem Tuch aufwischen. Sorgfältig arbeiten. Alles gut zurechtlegen.
Alle erforderlichen Gerätschaften kann man sich aus der Küche besorgen, sofern es nicht wieder gebraucht wird, oder vom Flohmarkt. Alte ineinander passende Metalltöpfe u. Gefäße sowie Backformen aus Alu etc. sind gut. Am besten im Wasserbad färben, dann hat man die Sache besser unter Kontrolle und kann bei Bedarf das Färbebad herausnehmen und evtl. die Sache überprüfen zwecks Temperatur oder Intensität der Farbe. Daran denken, das später die trockene Feder heller wird, bei Naßfliegen dunkler bleibt. Die Federn gegen das Licht halten und beurteilen. Einzelne Federchen am Kiel mit Zwirnsfaden zusammenbinden zum Färben, loses Dubbing etc. in alten Nylonstrumpf einfüllen und locker einknoten. Die Farbe geht durch. Notfalls nachfärben in einem 2. oder 3. Gang mit Zusatz von etwas mehr Färbelösung und Säure. Erst einmal ist weniger mehr, Nachfärben geht immer. Besser mit einem schwächeren Färbebad beginnen.
Wer also nach einem weiteren Betätigungsfeld im Fliegenbinden sucht, und spezielle Farben braucht, hat es gefunden, es macht richtig süchtig nach immer mehr Färben und selbst lange dahinschmorende Federn und Bälge werden topp aktuell. Weißes Kaninchenfell in salmon oder shell-pink Pattegrisen einfärben ist supertoll und variant-beige, badger und weiße 3.Wahl-Sättel ergeben extrem fängige Streamer- und Lachsfedern.
Viel Erfolg und Freude beim Färben,
have fun
Spezi
17 Dez |
Pattegriesen OHNE Speyhechel binden.Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Gerade jetzt in der Bindesaison geht dem Meerforellenfliegen-Bindevolk die so wichtige Feder für die Pattegriesen bzw. Öland-Spey-Fliege aus. Wohl dem, der sich rechtzeitig eingedeckt hat.
Wer sich aber bis jetzt nicht mit Spey-Hecheln oder sogar Bälgen versorgt hat, muß entweder (wenn er Glück hat) richtig tief in die Tasche greifen oder sich nach anderweitigem Federersatz umsehen. Alle Whiting-Spey-Capes sind weltweit in der passenden Farbe salmon bzw. shrimp-orange so gut wie ausverkauft. Nur einzelne Restbälge, echte „Raritäten“ , manche für bis zu 150 Dollar das Stück, sind noch da. Andere in violett, schwarz, grün und evtl. rot sind in den USA noch zu bekommen.
Da die Whiting-Spey-Bälge erst im Sommer (Juni-Juli) oder gar erst Spätsommer (September) nächsten Jahres wieder bei Whiting erhältlich sein werden, und momentan nur noch vereinzelte bei GoFishing erhältliche Bälge über kurz oder lang ausverkauft sein werden (wie bereits bei Rudi Heger), sucht der Bindefreak und Pattegriesen-Purist verzweifelt nach Ersatz.
So habe ich einige meiner cremefarbigen Variant-Spey-Bälge in die Farbe salmon eingefärbt und tolle Ergebnisse erzielt. Wer diese Möglichkeit nicht hat (vielleicht hat Achim Stahl in Kiel noch welche?), wird Pink oder orange-gefärbte Schlappenfedern, langfaseriges Dubbing und lange Haargrannen vom Fuchs/Polarfuchs, Langfaserige Dubbing-Sparckle-Brushes (NGD) oder Spey-Gänsefedern sowie Amerikan-Hackle-Bälge verwenden müssen. Und natürlich CDC-Federn in Super Select. Einige Händler haben wohl inzwischen Sattelhechel-Bälge (Chin.) in salmon oder orange eingefärbt und bieten diese als Ersatz an.
Aber was ich auf dem Weihnachtsmarkt in einer Wollecke gefunden habe, ist ein echter Knaller. Das Knäuel für 4,85 Euro in weiß habe ich sofort gekauft und zu Hause mit Acid-Dyes in Salmon-Orange eingefärbt.
Eine Pattegriesen habe ich dann sofort gebunden, also ganz ohne Spey-Federn entsprechend meiner Bindeanleitung in einem anderen Artikel. Wer’s nicht weiss, erkennt keinen Unterschied, die feinen Fiebern sind noch weicher und beweglicher als die Hecheln von Hahnen-Speybalg, sie sind etwa mit der Hennenhechel vergleichbar. Wie sie sich nach längerem Fischen verhalten und ob sie zum Verfilzen neigen, wird sich zeigen. Ich finde, es ist einen Versuch wert. Den Trutten ist es sicher völlig egal.
Also ab in den Wolleshop und zuschlagen 🙂
Und am Schluß ein ganz heißer Tipp: Seidenhühner vom Züchter, in weiß!! Und dann färben.
Tight Lines und
Have Fun
Spezi
4 Nov |
Fliegenfischen mit kleinen Streamern auf HechtFliegenbinden, Fliegenfischen |
Mit kleinen DNA-Streamern auf Hecht und andere Räuber.
Warum mit kleinen Streamern?
Nun, einigen oder vielleicht sogar vielen Fliegenfischern die jetzt auf Hechtpirsch gehen, begegnet dieser Tage bei ihren gefangenen und entnommenen Hechten das Phänomen, keine oder nur kleine und kleinste Fischchen im Magen der Hechte zu finden. Zum einen liegt es bestimmt daran, dass immer noch die Kleinfischschwärme ein willkommenes Freßchen darstellen, zum anderen evtl. weil keine größeren da sind? Ein richtig guter Hecht gibt sich doch nicht über Wochen nur mit Kleinfisch ab, denke ich. Und das nicht nur im Herbst, sondern auch bis in den Winter. Da gibt’s doch fettere Beute, oder nicht bzw. nicht mehr?
Was treibt einen 90 cm Hecht dazu, 20 und mehr kleine Fische von 5 bis max. 8 cm Länge in Massen zu fressen? Alle Stadien der Verdauung sind zu finden, aufgereiht in Magen und Darm wie in einer Wurst dicht hintereinander gepackt und gestapelt. Brassen, Güstern, Barsche, Kaulbarsche, Plötzen etc., eben alles was der Baggersee und Großteich noch so an Freßbarem hergibt.
Der Grund ist für mich klar: Es gibt Undank der Kormorane weitestgehend nur noch Brutfisch in den Vereinsgewässern, abgesehen von einigen richtig großen alten Elterntieren, die sich auch geschickt verstecken und im Frühjahr und Sommer wieder für Nachwuchs sorgen.
Diese Erfahrungen, auch im letzten Jahr, haben mich nun bewogen, kleine passende Streamer von 6 bis 8 cm Länge zu binden. Denn ich hatte keinen nennenswerten Erfolg auf große Streamer, auch wenn ich sie in die Nähe raubender Hechte geworfen habe. Diese standen dicht unter den Schwärmen der Kleinfische und raubten laut klatschend ihre Beute. Erst mit dem Wechsel auf kleinere Streamer kam der Erfolg. So war es auch bei befreundeten Spinnfischern, nur die kleineren Z-Spinner und Blinker brachten noch Erfolge.
Ich habe deshalb mit dem neuen DNA-Material einige kleine Streamer gebunden, die in das Beuteschema passen sollten. Ich finde, sie sehen ein wenig heringsartig aus und können auch für die Meerforellen-Fischerei zur Zeit des Heringszuges an der Küste verwendet werden.
Benötigte Materialien:
Haken: |
Streamerhaken Tiemco 811 S oder Mustad S 71S SS, oder Boilie-Haken Black Nickel |
Haken: |
# 2-6 |
Schwanz: |
DNA-Holofusion (optional) |
Bindefaden: |
Dyneema 140 oder Gudebrod D white oder Monofil |
Unterkörper: |
DNA-Holofusion oder ähnlich |
Oberkörper |
DNA-Holofusion, DNA-Frosty Fish Fiber oder ähnlich |
Zusätzliches Material: |
E-Z-Shape, Epoxy 1 Min. , Epoxy 2 K-Lack, Pantone-Letraset-Filzschreiber |
Augen: |
3D-Eyes 5 -8 mm, oder Folienaugen selbstklebend |
Fliegenart: | Streamer |
Erscheinungsjahr: | ca. 2006 |
Nachweis/Quelle: | Internet |
Gebunden von: | selbst |
Schwierigkeitsgrad: | schon schwerer |
Zielfische: | Hecht, Zander, Rapfen,Meerforelle, Wolfsbarsch |
Fliegennahme: | Ähnlich dem DNA- Baitfish nach Austen Goldsmith |
Also, wir können die Kormoranplage sicherlich auch mittelfristig nicht wirklich ändern, aber ändern oder ergänzen sollten wir vielleicht unsere Streamer-Strategien zum Fliegenfischen auf Esox & Co.
Und nun viel Erfolg und gut Zwirn.
Tight Lines
Spezi
24 Okt |
Fliegen-Streamer auf Drop Shot HakenFliegenbinden, Fliegenfischen |
Die Erfolge der Dropshot-Angelei auf Raubfische, und hier vor allem auf Barsche und Zander, haben mich auf diese Art der Spinnfischerei mit Plastik-Spezialködern und Bodenblei aufmerksam gemacht. Da diese Köder mit den Spezialhaken, die mich sehr an die Upside-Down- oder Keelhaken erinnern, selten zu Grundhängern führen, sind die Haken sicherlich auch gut für das grundnahe Fliegenfischen zu verwenden. Nun bin ich endlich dazu gekommen, einige Streamer zu binden, hatte ich es doch bereits letzten Herbst geplant.
Also habe ich mich mit diversen Hakentypen (Sänger IronClaw #3/0, Gamakatsu #1 und4/0) eingedeckt und einige Streamer mit meinen neuen, für diese Bindesaison gekauften DNA-Materialien, gebunden.
Verwendete Materialien: DNA Holo-Fusion und DNA Frosty Fish-Fiber in polar, dark olive, sky blue, pink, E-Z Shape Sparkle Body in pearl, E-Z-Body Large in pearl, 3-D-Augen, Orvis Rattles, Bindegarn Ultra Threat, 1 Min. Epoxy, Letraset-Filzschreiber.
Die Streamer mit EZ-Body-Schlauch auf dem Hakenschenkel haben eine kleine Glasrassel im Körper. Hierdurch machen sie nicht nur Lärm sondern sinken auch bei etwas Strömung gut ab mit optimalem Schwerpunkt. Sie sind auch weitestgehend Hänger frei zu fischen.
Die schlanken Fischchenstreamer habe ich kleinen Brutfischen nachempfunden, man könnte sie sicher mit einer ähnlichen Montage wie beim Dropshot-Angeln fischen (sehr schwere Fliege anstelle Bodenblei).
Das Dropshot-Angeln ist m. E. dem Szech-Nymphing-System ähnlich, nur dass man beim Dropshotten den Köder zeitweise mit kleinen Rucken und Zittern in kleinen Intervallen heran kurbelt und auch mit der Strömung „rollen“ lässt, beim Szech-Nymphing jedoch nur mit der Strömung mitgeht, aber auch hier Schnur und Vorfach dabei kontrolliert und gestreckt führt. Also einfach mal ausprobieren, warum nicht?
Und nun schnell einige Streamer gebunden und ab ans Wasser zum Hänger freien Fliegenfischen mit Drop Shot-Fliegen.
Viel Spaß,
Spezi
8 Okt |
Fliegenfischen: Gedanken zu Veranstaltungen und Messen im HerbstFliegenbinden, Fliegenfischen |
Getreu nach Goethes Motto „Wer nicht neugierig ist erfährt nichts“ heißt es wieder passend zur Herbstsaison: Schauen, Staunen, Prüfen und Testen, denn diverse Veranstaltungen, Jahresmeetings, Messen und Händlerevents werfen ihre Schatten voraus.
Beworben werden sie in Zeitschriften und diversen und mit passender Werbung versehenen Emails. Und wer da nicht auf den Geschmack kommt, dem ist nicht zu helfen. Oder er (sie) hat wirlich noch besseres zu tun in seiner Freizeit, nämlich fischen zu gehen auf Meerforelle, Hecht und Co…
Was ist also en vogue zur Zeit und demnächst im Handel? Was wird günstig abverkauft wegen Modellwechseln oder Änderung der Lieferanten im kommenden Jahr? Es stellen sich mir da immer wieder viele Fragen, und nicht zu vergessen: Was gibts zu Essen und zu Trinken, was wird geboten 🙂 ?
Ich denke aber auch, auf diesen Events sollte man nicht alles unreflektiert und ohne Prüfung über sich ergehen lassen. Es ist eine gute Chance für uns, sich über Stärken und auch Schwächen ein Bild zu machen und hieraus auch durchaus Konsequenzen zu ziehen. Fragen wie: Gibt es eine kompetente Beratung während der Messe (und später im Geschäft?), ist die Beratung wirklich fundiert, sind angepriesene Neuigkeiten wirlich da und die Waren aus dem Katalog wirklich verfügbar und kurzfristig lieferbar, ist Lieferfähigkeit beim vertretenen Produkt auch nach etwas längerer Zeit noch gegeben?
Also, schauen wir uns die Events an, auch die Profis und Experten, denn ihre Instruktionen und Demonstationen, verbunden mit oft guter kompetenter Beratung, das sind ihre Kompetenzen, daran sollten wir sie auch messen dürfen.
Holen wir uns nun die Infos die wir brauchen direkt vor Ort, und bei allem bitte nicht vergessen:
Have fun,
Spezi
28 Sep |
Shrimp-Flies mit CDC- und Spey-FedernFliegenbinden, Fliegenfischen |
Für die herbstliche Meerforellenfischerei habe ich mir noch einige Fliegen in kleineren Hakengrößen (#6-10) und in natürlichen Farben gebunden. Es sollten Fliegen sein, die als Bindeweise die Spey-Fliege bzw. Pattegriesen als Basis haben. Leider sind die Original Whiting Speybälge nur noch in sehr begrenzter Zahl verfügbar, in Salmon-Orange sind es inzwischen Raritäten. Und Spey-Fur ist hierfür m. E. nicht geeignet. So bin ich mit meinen Bälgen eher etwas geizig und suchte nach einem Ausweg.
Da außerdem die kleineren Speyhechel-Federn der Hahnen-Bälge für kleinere Hakengrößen nur begrenzt vorhanden und Sattelbalg-Spey-Federn erst recht zu groß sind, habe ich ein ähnlich weiches, zartes Material für mich wiederentdeckt. Hatte ich doch schon vor vielen Jahren Garnelenfliegen mit CDC gebunden, habe ich diese Federchen nun mit der Speyhechel kombiniert. Ich verwende die Speyhechel nur noch für die längeren Fiebern am Kopfbereich, also die erste eingebundene Hechel, die CDC-Feder binde ich in der Schlaufentechnik (oder split threat) als Beinchen ein. Und das Ergebnis überzeugt mich total. Ich wollte hierfür wirklich gute CDCs mit langen Fiebern haben, es waren aber in vielen Tütchen diverser Hersteller immer nur einige wenige große drin.
Nach einiger Suche bin ich dann auf die Firma SWISSCDC gestoßen und bin begeistert.
Spey-Cape Variant mit SWISSCDC und fertigen Fliegen
Die CDC-Federn dieser Firma sind hierfür ideal, ist doch die Qualität, Farbe und Ergiebigkeit hervorragend. Ich nehme übrigens die Qualität Ultra Select XL oder Super Select. Es sind große und sehr große Federn mit langen Fiebergrannen, ideal zur Imitation der Beinchen. Ich verwende immer nur eine Seite einer Feder für eine Fliege um eine möglichst große Transluzenz der Fliege zu gewährleisten, so reicht eine Tüte für viele Fliegen. Wer Interesse hat: Händlernachweise unter www.swisscdc.com.
Die Bindeweise der Shrimp-Fliege ist die selbe wie für die Spey-Fliege oder Pattegriesen, wie auf diesen Seiten weiter unten beschrieben. Für den Rücken habe ich diesmal eine neue transparente Folie von Wapsi Produkts verwendet, sie heißt Thin Skin.
CDC-Spey’s mit grauem CDC
Die Pattegriesen habe ich mit CDC Standard in Rosa-Lila gebunden.
Viel Spass beim Nachbinden.
Have Fun
Spezi
4 Sep |
Fliegenbinde-Saison 2009/10 beginnt jetzt!Fliegenbinden, Fliegenfischen |
Rechtzeitig zur neuen Saison sollte man bereits jetzt seine Einkäufe planen, dann sind die meisten Artikel vorrätig bzw. man steht ganz oben auf der Bestellliste der Händler. Und auf den diversen Herbstmessen der Händler ist schnell am Tag alles weg oder gar nicht erst vorrätig!
Da bei mir die Binde-Zeit etwa in die Monate ab Oktober und November fällt, habe ich mich jetzt bereits mit einigen fehlenden, neuen und interessanten Bindematerialien eingedeckt.
So kann ich schon an den ersten verregneten Herbsttagen diese Sachen ausprobieren und neue Muster binden, bevor ich dann im Winter in größere Serien gehe. Oder ich kann noch schnell einige neue Muster für die herbstliche Fischerei auf Meerforellen und Hechte binden.
So habe ich mir neue CDC-Federn und tolles Dubbing von SwissCDC besorgt, außerdem neue Whiting-Bälge, und -Sättel, EP-TPI-Kunstfasern für Trockenfliegen und DNA-Holo-Fusion für Hecht-Streamer.
Davon demnächst mehr an dieser Stelle.
Have Fun, Spezi
27 Mrz |
Die Bindeweise meiner WobbelflyFliegenbinden, Fliegenfischen |
Die Wobbelfly, eine Art „Fly-Rapala“ des Fliegenfischers.
Diese Fliege ist ein hakenschlagender, ruckweise ausbrechender Süss- und Salzwasserstreamer für Hechte, Rapfen, Forellen, Wolfsbarsche und alles, was Raubfisch heißt.
Bindeweise in Anlehnung an die Fliegen von Martie van den Brand.
Seit vielen Jahren experimentiere ich mit diversen Bindeweisen- und Techniken, um einen universellen und dabei noch akzeptablen Wobbel-Streamer herzustellen, der sich aufreizend und wobbelnd im Wasser bewegt und ein flüchtendes, krankes, oder verletztes Fischchen darstellt. Noch gut konnte ich mich an den so erfolgreichen Rapala-Wobbler erinnern, so etwas als Fliege, dass war es.
So hatten meine ersten Bindeversuche vor ca. 15 Jahren mit den durch Bob Popovics bekannt gewordenen PopLip-Flies noch Silikonschaufeln oder -Tüten, diese Streamer waren aber allesamt recht schwer und klobig, aber im Wasser kamen sie meinen Vorstellungen einer Wobbelfliege schon recht nahe.
Wenn man sich die Gestaltung der Lippen meiner damaligen Streamer ansieht, ähneln diese doch schon sehr der Form des heutigen Magic Head von Petitjean. Wie gesagt, nichts ist wirklich neu.
Als ich dann zum Großangriff auf die Hechte mit meinen schwimmenden Schaumstoff- „Offshore-Flies“ mit eingeklebter Plastiklippe blies, war von der Idee her ein weiterer Schritt getan. Nur wie lies sich am besten die Schaufel, ohne diese im oder am Körper einkleben zu müssen, auf dem Hakenschenkel befestigen?
Hechtstreamer mit Wobbelschaufel
Eine gute Lösung hierfür fand dann der Holländer Martie van den Brand wie auch der Amerikaner Greg Saunders mit den Flylipps. Wie Greg fertigt auch Martie seine Schaufellippe mit einem Steg an, welchen er auf den Hakenschenkel legt und dort festbindet, einfach und genial. Zusätzlich bohrt er in die Schaufel mit heißer Nadel ein kleines Loch, um die Schaufellippe auf den Hakenschaft aufziehen zu können, so ist sie zusätzlich unverrutschbar fixiert. Die Schaufeln wurden bei ihm anfangs aus den klaren Kunststoff-Abdeckkappen von Haargeels, Festigern und Shampos hergestellt. So mache ich es heute noch, obwohl es diese inzwischen auch zu kaufen gibt. Ich habe nach meinen Vorstellungen ähnliche Schaufel-Lippen entworfen.
Diverse Schaufeln
„Klebchen“ auf Abdeckkappe zum Ausschneiden
Wobbelschaufeln und Schaumstoffteile
Die Wahl der Schaufelgröße ist abhängig von der Strömungsgeschwindigkeit des Gewässers und der Einholgeschwindigkeit der Fliege, d.h. starke Strömung und sehr schnelles Einholen der Schnur kleine Schaufel, für schwächere oder keine Strömung sowie langsame Führung der Fliege größere Schaufeln.
Benötigte Materialien:
Haken: |
Streamerhaken Tiemco 9394, Mustad S 74S SS, #6-6/0 |
Schaufel: |
Kunststofflippe aus Abdeckkappe |
Schwanz: |
Farbe weiss, Gudebrod G |
Schwanz / Tag: |
Polarfiber weiss/oliv/chartreuse |
Unterkörper: |
Schaumstoffplatte weiß aus Kreativ-Markt oder Polycylon |
Oberkörper |
Schaumstoffplatte (weiß/chartreuse/gelb/rot/ oliv/blau) aus Kreativ-Markt oder Polycylon |
Überzug: |
E-Z-Shape, Shape-it von R.M., zusätzlich Epoxy 2 K-Lack |
Augen: |
3D-Eyes / Folienaugen selbstklebend, optional nach Wunsch |
Bindeanleitung:
1. Haken etwa am Ende des ersten Drittels des Schenkels mittels Zange (und Schraubstock) um ca. 10° -15° nach unten biegen, ein nur kurzes Erwärmen mittels Feuerzeug erleichtert dieses. Öhr und Hakenbogen müssen dabei in einer Flucht bleiben. Durch das Biegen des Hakens wird der Schwerpunkt nach hinten unten in den Bogen verlagert und dieses soll später das Verdrehen der Fliege beim Fischen verhindern. Die Wobbelschaufel durch das Loch in der Schaufel auf den Haken aufschieben, den konvexen Teil voran. Die Schaufel ganz zum Öhr führen, dahinter den Bindefaden festlegen, den Steg der Schaufel umbiegen und mit dem Faden fest einbinden und gut lackieren (Nagellack oder Sekundenkleber). Die Flucht des Hakens und der Schaufel nochmals prüfen und ggf. korrigieren. Die Schaufel sollte ca. 2mm hinter dem Hakenöhr beginnen, also Öhr freihalten.
2. Bindefaden zum Hakenbogen führen und hier die Schwanzmaterialien einbinden (evtl. 2 verschiedenfarbige Kunststoffstränge), ich verwende hierfür gern Polyfiber, da diese sehr gut spielt, und noch etwas Flash an beiden Seiten einbinden.
3. Die vorbereiteten Polycelon-Streifen aus Plattenmaterial für Ober- und Unterkörper einbinden und nun einzeln Segment für Segment ein- und festbinden, erst den Unter- und dann den Oberkörper, dieses in größer werdenden Abständen nach vorne zum Öhr so ausführen, dass eine gut sichbare Abstufung erfolgt, hinten ganz eng, vorne weit auseinander. Bei jedem oder jedem zweiten Bindeschritt den Schenkel und die Innenseiten mit Kleber oder Lack einstreichen, damit sich später nichts verdrehen kann.
4. Am Öhr und der Schaufel angekommen wird der Bindefaden gesichert und abgebunden, die überstehenden Schaumstoffenden abgeschnitten und der Whip-Finish mit Lack oder Sekundenkleber gesichert.
Die Wobbelfliege ist nun eigentlich fertig, es sei denn, sie soll noch verschönert und gegen die Zähne der Räuber gesichert werden.
5. Ich bestreiche nun die Fliege mit einem dickflüssigen Kunststoffmaterial mit Namen E-Z-Shape Sparkle Body, ein super Material für alle Arten von Fliegen die noch einen Überzug erhalten sollen, z. B. Sandaalfliegen, Wigglecandys, Clouserflies und für andere Köpfe von Streamern. Das Shape kann ruhig etwas dicker und satter aufgetragen werden, dadurch kann man die Silouette der Fliege etwas korrigieren, z.B. zum Schwänzchen einen besseren Übergang schaffen. Das Material schrumpft beim Trocknen noch erheblich ein. In das noch feuchte Shape setze ich die Augen ein. Nach dem Trocknen (über Nacht) kann man alles noch etwas nach collorieren bei Bedarf. Als Kiemen werden knallrote Wangenstriche auf jeder Seite aufgemalt. Anschließend bestreiche ich alles zwecks besserer Haltbarkeit mit einer dünnen Schicht 2K-Lack und lasse die Fliege 2-3 Stunden im Epoxy-Trockner drehen damit sich der Lack gleichmäßig verteilt.
Ein Probelauf in der Badewanne oder später am Wasser zeigt, ob der Streamer richtig läuft. Das ist für mich immer der spannendste Augenblick und wenns klappt eine Belohnung für die Mühe.
Wie man sieht, ist die Wobbelfly nun wesentlich schlanker geworden nach dem Trocknen. Ein Teil des blauen „Oberkörpers“ scheint durch. Das ist auch so gewollt. Nur mit Perl-Weiss bestrichen hätten wir einen blau-perl glitzernden Körper, sehr gut bei der Nachbildung kleiner Heringe für Meerforellen.
Natürlich kann man den Streamer auch ohne das Schwänzchen binden. Diese ist dann angesagt, wenn die Räuber nur zaghaft und kurz beißen. Es verändert das Laufverhalten jedoch erheblich, und man sollte dann kleinere Schaufeln verwenden.
Wobbelflies mit und ohne Schwanz, ohne E-Z-Spape
Sollte die Fliege nicht richtig laufen, feilt man die Kunststoff-Schaufel noch etwas zurecht, dadurch kann man sie oft noch „retten“ und sie läuft besser.
Noch einige Hinweise:
Besonders diese Fliegenart muss mit einem offenen Schlaufenknoten angebunden werden, damit sie sich frei bewegen kann. Sonst „schwänzelt“ sie wesentlich geringer. Ruckweise eingeholt verführt und reizt die Fliege mit ihren seitlichen Ausbrüchen die Räuber, bei kontinuierlicher Einholung , z. B. Hand über Hand, wobbelt sie durchs Wasser und man spürt dieses sehr deutlich in der Schnur. Die Schnurspitze/Vorfach sollte sinkend oder Intermediate sein, oder gleich eine leicht sinkende Schnur, damit die Fliege unter die Oberfläche gezogen wird. Auch am sinkenden- oder intermediate-Spiro kann sie gut gefischt werden. Ich mache es aber nur, wenn sehr starker Wind herrscht oder man weit werfen muss um die Fische zu erreichen.
Hier noch einige Fliegen, Hechtfliege in # 6/0 und kleinere Fliegen in # 1:
Nun viel Spaß und Geduld beim Nachbinden und schöne Erfolge damit beim Fischen.
Tight Lines
Spezi
Fliegenart: |
Streamer |
Erscheinungsjahr: |
ca. 2003 |
Original von: |
Martie van den Brand |
Nachweis/Quelle: |
Internet |
Gebunden von: |
Spezi |
Schwierigkeitsgrad: |
schon schwerer |
Zielfische: |
Rapfen, Hecht, Forelle, Wolfsbarsch
|