10 Nov |
Der Lametta-FlashpikerFliegenbinden, Fliegenfischen Autor: Spezi |
Christbaumschmuck zum Hechtfischen
Glitzernde, funkelnde und irisierende Materialien sind seit jeher wichtig für die Herstellung von Kunstködern zum Fischfang. Als es noch keine Kunststoffe und Folien gab, hat man Muschelschalen, Perlmutt (prismatisches Schimmern auch in großen Tiefen) sowie Metall verwendet.
Heute sind kunststoff- und metallartige Folien als Flashmaterial in einem fast unüberschaubaren Angebot verfügbar und jährlich kommen neue immer noch „sensationellere“ hinzu.
Und es zieht nicht nur die Fische an, auch wir Fliegenfischer werden vom Funkeln und Glitzern gefangen. So war es nur ein kleiner Schritt, Streamer für Raubfische ganz aus Flashmaterial zu binden, ob für Hecht oder Zander, Barsch, Döbel oder Rapfen, für jede Fischart gibt es inzwischen passende Streamer-Muster mit Bindeanleitungen.
Heute stelle ich Hechtstreamer vor, die aus Christbaum-Lamettahaar gebunden werden. Natürlich kann man jedes x-beliebige Flashmaterial nehmen, aber Christbaumschmuck ist eben um ein vielfaches preiswerter.
Das Flashmaterial wird mittels Schlaufentechnik verarbeitet und, nachdem ein Schwänzchen eingebunden wurde, vom Hakenbogen ausgehend nach vorn zum Öhr eingebunden, genau wie beim Gelenkstreamer. Die hier abgebildeten Streamer sind ebenfalls mit einem Gelenk (Hakenöhr) verbunden, genau wie die Streamervorbilder von Dan Karby. Sie lassen sich auch gut auf einen großen Hechthaken Größe 6/0 und größer binden, wegen der großen Hebelwirkung bevorzuge ich jedoch die kleineren Größen.
Hechtstreamer aus Tinselflash und Tinselmobile werden bereits seit Jahren in Skandinavien für die Hechtfischerei verwendet. Peter Lyngby, Morten Valeur und Dan Karby haben sie publik gemacht und fischen damit in der Ostsee. Bewährt haben sich die Farben silber, gold und kupfer und Mischungen aus diesen Farben, besonders aus holographischem Material bzw. Materialmix.
Mit dem Flash beim Binden bitte sparsam umgehen und die Windungen nicht zu eng hintereinanderlegen. Dann spielt das Material verführerischer im Wasser und die Streamer schweben regelrecht im Wasser. Die länge der Körperfiebern nimmt vom Hakenbogen zum Hakenöhr ab, es empfiehlt sich daher, bei längeren Streamern den Körper in 3 Schlaufenteilen zu binden.
Zu welchem Zeitpunkt die Raubfische auf diese Art Flashfliegen stehen, können wir nicht genau wissen, mal sind sie geradezu gierig danach , ein anderes Mal nehmen sie Reisaus und flüchten panisch. Wir müssen es also ausprobieren und uns auf unsere Intuition und Erfahrung verlassen.
Die Fliegen lassen sich mit Ruten ab Klasse 8 recht gut werfen, sparsam und auf kleinere Einzelhaken (1/0 + 2/0) gebunden auch schon mit Klasse 7. Da es kein Naturmaterial ist, nimmt es kaum Wasser auf und dieses wird nach einigen scharfen Leerwürfen wieder herausgeschleudert. Weiten um 15m reichen beim Watfischen völlig aus. Auch weniger ist hier oft mehr, denn die Hechte lauern ohnehin im Uferbereich und an den nahen Scharkanten. Es sei denn, sie ziehen für uns Fliegenfischer unerreichbar im kalten Winter ins tiefere Wasser weiter draußen.
Viel Spaß und Erfolg beim Stöbern im Weihnachtszubehör und fischen mit dem Christbaumschmuck.
Spezi
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