10
Mai

Mein mobiler Bindeplatz: Zum Nachbauen einige Angaben.

categories Fliegenfischen      Autor Autor: Spezi    

Da ich vermehrt Anfragen zum Nachbauen meines Bindetabletts bekomme, habe ich hier einige Angaben zum Artikel eingestellt.

Bevor ich etwas Neues baue, egal ob Rute, Zubehör oder auch neue Fliegenkreationen, mache ich mir einige Zeichnungen und Skizzen. Das bringt mein Beruf so mit sich und es ist mir auch nach langer Zeit immer hilfreich mich daran zu erinnern oder etwas weiter zu entwickeln. Daher habe ich von meinen ersten Planungsskizzen Fotos gemacht und füge sie hier bei.

Als Baumaterial habe ich nur Massivholz benutzt, Eiche, Buche und ein leichtes tropisches Holz aus Resten eines Tischlers für die „Seitenflügel“. Es kann aber auch eben so gut aus Schichtholz oder Tischlerplatte gemacht werden, evtl.  Restholzstücke vom Baumarkt.

Als Maschinen kamen zum Einsatz:  Tischkreissäge, Bohrständer, Oberfräse (Ausfräsungen, Ränder-Fasungen), als Zubehör Foster- Holzfräsbohrer, allg.  Holzbohrer für kleinere Löcher D=4-12mm, Holzdübel, Leim, Schrauben, Holz- oder Bootslack, Schmirgelpapier etc..

Holz kann man sich beim Tischler oder im Baumarkt auch zuschneiden lassen, ich habe bei meinem Tischler die bis zu 5 cm dicken Eichen- und Buchenbohlen mit einem Hobel abrichten lassen auf ca.  2-3 cm, dann in kleinere Streifen geschnitten, gegenläufig verleimt mit wasserfestem Holzkleber und dann nochmals zugeschnitten und bearbeitet (Anfasen der Kanten, Ausfräsungen mit der Oberfräse  etc. .)

Vor die große Platte habe ich einen dickeren Holzstreifen gesetzt, um die tieferen Ausfräsungen machen zu können. Wenn man keinen Holzfuß  zur Aufnahme der Stange des Bindestockes bauen willt, kann man auch die Tischklemme an einem links oder rechts (je nach Händigkeit) angebrachten höher abgesetzten Holzsteg befestigen oder einen normalen Standfuß auf die Platte stellen, evtl. in eine entsprechend große Ausfräsung.  Letztlich alles viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt.

Hier zuerst einige Bilder des Eintrags vom 27.06.2009:

Die Arbeitsschritte im Einzelnen:

  1. Holzplatte ca. 52×42 cm herstellen, evtl. mit kleinen Ausfräsungen für Haken und anderen Kleinkram.
  2. Hintere Stege fertigen einschl. Bohrungen für Bobbins und Messingstangen für Bindegarne, dann auf die Grundplatte von unten schrauben (vorbohren) oder mit Holzdübeln und Kleber befestigen.Hinterer Steg: 52 x 11,5 x 2,3 cm, davor Steg mit 52 x 7 x 2,5-3 cm Dicke.
  3. Seitenflugel aussägen, Löcher bohren nach Wunsch (alle Bohrungen anfasen), evtl. alles vorher auf Pappe aufzeichnen, Maße: Flügel hinten 14,3 cm breit, vorne 5,5 cm Durchmesser halbrund, Länge 60 cm, Dicke 1,3-1,5 cm
  4. Stege unter den Flügeln herstellen, mit Griffloch zum Tragen wie ein Tablett aussägen, Abstand ok Platte bis UK Flügel 3 cm, liegt auf dem hinteren Mittelteil.
  5. Stege mit Platte befestigen (Kleben oder Dübeln), Flügel mittig auf die Stege aufleimen.
  6. Lackieren mit verdünntem Klarlack. Trocknen lassen.
  7. Alles  nachschleifen, nochmals mit normalem Lack lackieren.
  8. Messing-Röhrchen einsetzen in passende Löcher (4mm?), Löcher nicht anfasen.
  9. Unter die Platte rutschfeste Filzgleiter kleben um Tische etc. zu schützen.
  10. Endkontrolle.  Endlich fertig!!

Erste Skizzen :

Frontansicht Entwurf

Entwürfe Seitenflügel, hinterer Steg,

Mittlere Einsatz (aus Eiche) 27,5x5,2x3 cm

Schablonen für Flügelseiten und mittlerem Einsatz, später mit 6 Löchern

Flügelschablone mit Bohrungen

Erste Skizzen

Bindestock-Halter aus Holz gedrechselt

Man kann diese Tying-Desks natürlich auch kaufen, z.B. in den USA oder auch bei GoFishing in Odense. Kosten 200-350 Euro im Schnitt. Sind auch sehr schöne Teile.  Aber eben nicht selbst gemacht. Ich bin kein Tischler, der hat sicher wesentlich bessere Maschinen und know how, aber ich habe mir gesagt, einfach loslegen. Wird schon werden. Sonst  ist euch bestimmt ein Tischler behilflich.

Mit allem Tüddelkram vollgesteckt wiegt dieses Tablett schon was, aber man  hat eben alles dabei wenn‘s auf die Terrasse oder ins andere Zimmer geht.

It’s always fun,

Spezi

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