13 Nov |
Die Wobbelfly, eine ErfolgsfliegeFliegenbinden, Fliegenfischen Autor: Spezi |
Die Wobbelfly, eines meiner Erfolgsmuster
Lange habe ich überlegt, ob ich sie hier vorstellen soll. Denn diese Fliegenart bewegt sich für viele Fliegenfischer und besonders die Puristen an der Grenze des Akzeptierbaren. Ist es eine Fliege bzw. genauer gesagt ein Streamer oder ein Wobbler?
In den USA werden Fliegen bereits seit vielen Jahren mit Tauchschaufeln gebunden, z.B. mit Flylips (Flylipps.com) von Greg Saunders, Bob Popovics wurde mit seinen Silikonfliegen mit Tauchschaufel aus Wolle (zur Statik) und Silikon bekannt und berühmt (PopLip-Flies). Larry Dahlberg mit seinem Dahlberg-Diver mittels Rehhaar-„Höhenruder“ im Körper ist eine ähnliche Variante um die Fliege zum Tauchen zu bringen.
Und seit Marc Petitjean mit seinem Magic Head, passender DVD und entspr. Fliegen am Markt ist, wurde es auch in Europa allgemein hoffähig, damit zu fischen. Gemeinsan haben diese Fliegen das sog. Wobbeln, sie taumeln und schlängeln durchs Wasser und brechen je nach Führungsart auch seitwärts aus. Diese Bewegungen täuschen hervorragend ein verletztes Fischchen dar und reizen den Räuber zum Zupacken.
Zur Geschichte des hier vorgestellten Wobbel-Streamers:
Die Bindeweise der Fliege wurde in ihrer Grundform vom Holländer Martie van den Brand entwickelt. Er war es einfach leid, beim Fliegenfischen mit Streamern im Ostvoornschen Meer (als es noch erlaubt war) gegen die Fraktion der Wobblerfischer meist den Kürzeren zu ziehen, sprich weniger erfolgreich zu sein. Und diese hervorragende Fliege war nach langen Versuchen und Field-Tests der Durchbruch für ihn, sie hat sich dort nicht nur auf die großen Regenbogen, sondern auch auf Rapfen im Fluss bewährt. Seine Tauchschaufel wurden inzwischen patentiert und ist im Handel erhältlich.
Ich habe diese Fliege für mich etwas variiert, und da damals noch keine Tauchschaufeln erhältlich waren, wurden sie aus den klaren Kunststoff-Abdeckkappen von Geels, Haarfestigern und Shampos hergestellt. Und so mache ich es noch heute.
Handelt es sich denn nun um einen Streamer oder um einen Wobbler? Ich habe da für mich eine klare Definition und Grenze gezogen. Alles was man mit einer Fliegenschnur und –Rute werfen kann, und wo nicht der Köder die Schnur zieht, sondern die Schnur den Köder vorwärts bewegt, ist für mich Fliegenfischen bzw. ist es eine Fliege. Fertig, so einfach mache ich es mir. Über den richtigen Einsatzbereich der Wobbelfly gibt es für mich klare Grenzen, in einen gepflegten Forellenbach oder Forellensee gehört sie nicht. Am großen Fluß und Strom, im Hechtsee sowie in der Ostsee auf Meerforellen ist bei mir ihr Einsatzgebiet. Die Grenzen muss jeder für sich erkennen und danach handeln. Und ich benutze sie oft nur, wenn nichts anderes mehr geht, als „Last Chance“ auf einen Anbiss. Und sie enttäuscht mich selten.
Im einem der nächsten Beiträge werde ich etwas zur Bindeweise der Wobbelfly schreiben und wie sie gefischt werden sollte. Bis dahin…
Tight Lines
Spezi
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